Der Gesundheitsbericht des Landkreises Meißen für Vorschulkinder zeigt die Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchung, die seit vielen Jahren einen genauen Einblick in den Entwicklungsstand und die gesundheitliche Lage von Vorschulkindern bietet. Ziel dieser Untersuchungen ist es, frühzeitig mögliche Unterstützungsbedarfe zu erkennen und die Kinder optimal auf ihren Start ins Schulleben vorzubereiten. Das teilte das Gesundheitsamt dem Sozialausschuss des Meißner Kreistages mit.
Dieser Erhebung ist ein standardisiertes Verfahren, das medizinische, soziale und entwicklungsbezogene Informationen systematisch erfasst. Im Einschulungsjahr 2023/2024 wurden insgesamt 2.222 Kinder untersucht. Dabei flossen Basisdaten wie Impfstatus, Betreuungsform und Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen in die Auswertung ein. Die Untersuchung umfasst zudem Aspekte wie Kognition, Sprache, Wahrnehmung, Motorik, Körper und Psyche der Kinder. Eine besondere Rolle spielt dabei die Zahngesundheit, die im Rahmen der zahnärztlichen Untersuchungen in Kindertagesstätten für die gleiche Altersgruppe dokumentiert wird.
Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild. Positiv ist der hohe Impfschutz: Für 94,8 % der Kinder wurde ein Impfnachweis vorgelegt, und bei über 96 % wurde die MMR-Impfung vollständig durchgeführt. Auch in der selektiven Aufmerksamkeit zeigen sich stabile Befunde, denn 89 % der Kinder wiesen keine Auffälligkeiten auf. Die Körperkoordination (85 % ohne Befund) und die Visuomotorik (80 % ohne Befund) liegen ebenfalls über dem Landesdurchschnitt. Mathematische Vorkenntnisse sind ebenfalls stark ausgeprägt, da 79 % der Kinder über sichere Kompetenzen verfügten.
Andererseits zeigen die Untersuchungsergebnisse, dass weiterhin ein hoher Förderbedarf besteht. So hatten 40,7 % der Kinder sprachbezogene Auffälligkeiten, was den häufigsten Befundbereich darstellt. Auch im emotional-psychosozialen Verhalten und in der Körperkoordination zeigen sich im Vergleich zum Freistaat Sachsen überdurchschnittliche Auffälligkeiten. Im Bereich Gewicht wiesen 10,4 % der Kinder einen erhöhten BMI, was auf Übergewicht oder Adipositas hinweist. Zudem wurde ein Anstieg untergewichtiger Kinder beobachtet.
Die Zahngesundheit hat sich insgesamt positiv entwickelt: Der Anteil der Kinder mit naturgesunden Zähnen stieg gegenüber dem Jahr 2018/2019 um 8,8 Prozentpunkte auf 72 %. Gleichzeitig sank der Anteil behandlungsbedürftiger Zähne. Dennoch bestehen regionale Unterschiede.
Die Daten für diesen Bericht stammen aus den Schulaufnahmeuntersuchungen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes (KJÄD) des Gesundheitsamtes im Landkreis Meißen und beziehen sich auf das Untersuchungsjahr 2023/24, also das Einschulungsjahr 2024.
Befunde aus der Untersuchung
- 97,1 Prozent besuchen vor der Einschulung eine Kita
- 96 Prozent waren gegen Masern, Mumps und Röten (MMR) geimpft
- 19,4 Prozent waren emotional auffällig
- 10,4 Prozent waren übergewichtig oder adipös