Das Finale wartet. Die Stadt Großenhain hat am 19. August einen wichtigen Schritt in Richtung Energiezukunft gemacht: Mit einem Akteurs-Workshop und einem anschließenden Bürgerdialog wurde die Kommunale Wärmeplanung in die finale Phase überführt.
Gemeinsam mit dem Kommunalversorger Sachsen-Energie und dem Ingenieurbüro seecon entsteht der Wärmeplan für Großenhain, teilte der Versorger mit. Das gesetzlich vorgeschriebene Instrument hilft Städten und Gemeinden, ihre Wärmeversorgung langfristig wirtschaftlich und sozial verträglich zu gestalten. Auch in Großenhain stellt sich die Frage: Wie wird in Zukunft geheizt – und wie können dabei Umwelt, Geldbeutel und Versorgungssicherheit in Einklang gebracht werden? Die bisherigen Veranstaltungen zeigten, wie entscheidend die Beteiligung der Öffentlichkeit für das Gelingen der Wärmewende ist.
„Die Wärmewende gelingt nur gemeinsam. Deshalb haben wir in Großenhain bewusst den Dialog gesucht – mit Fachleuten, aber vor allem mit den Menschen vor Ort“, sagte Oberbürgermeister Sven Mißbach. „Denn nur wenn wir die Erfahrungen, Ideen und Sorgen vor Ort kennen, können wir eine Wärmeplanung entwickeln, die wirklich zu unserer Stadt passt.“
Im Workshop diskutierten 15 Fachleute aus Kommunalverwaltung, Versorgung, Wohnungsbau und Wirtschaft zentrale Ergebnisse der bisherigen Planungen. Im anschließenden Bürgerdialog konnten auch die Einwohnerinnen und Einwohner Fragen stellen, Anregungen geben und sich über die nächsten Schritte informieren. 35 Großenhainer nahmen diese Möglichkeit wahr.
Projektleiter Gregor Hillebrand-Kandzia ergänzte: „Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Aufbauend auf dem lokalen Wissen um konkrete Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort, können wir tragfähige Lösungen zu entwickeln. In Großenhain spielen dabei sowohl bestehende Fernwärmestrukturen wie die Wärmenetze von Danpower und iES Energie, als auch Abwärmepotenziale und Potenziale für erneuerbare Energien, wie Solarthermie und Biomasse eine Rolle. Auch die energetische Sanierung im Gebäudebestand – insbesondere in älteren Quartieren – wurde im Rahmen der Planung berücksichtigt.“ Die Ergebnisse der Veranstaltungen fließen nun in den finalen Wärmeplan ein, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.
Strategischer Partner bei der Kommunalen Wärmeplanung
Ein zentraler Partner bei der Erstellung des Wärmeplans ist Sachsen-Energie. Der Kommunalversorger unterstützt, neben Großenhain, weitere ostsächsische Kommunen bei der Wärmeplanung. Sachsen-Energie bringt langjährige Erfahrung, umfangreiche Datenbestände und digitale Werkzeuge wie den sogenannten „digitalen Zwilling“ ein. Dieser ermöglicht eine realitätsnahe Abbildung des Gemeindegebiets und bildet die Grundlage für eine fundierte Planung der zukünftigen Wärmeinfrastruktur. Derzeit sind die Wärmepläne von Löbau, Radeberg, Herrnhut, Kottmar, Strehla und Ostritz in der Erarbeitung.
Weitere Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung durch SachsenEnergiegibt es hier.
Enge Zusammenarbeit für die Zukunft
Die langjährige Partnerschaft zwischen der Großen Kreisstadt Großenhain und SachsenEnergie ist geprägt von Stabilität, Vertrauen und gemeinsamen Projekten. Die SachsenEnergie-Tochter SachsenNetze ist langjähriger Stromnetzbetreiber in Großenhain und hat erst kürzlich den Konzessionsvertag bis 2046 verlängert. Der Netzbetreiber investiert bis 2027 rund 3,9 Millionen Euro in die Modernisierung des Stromnetzes – etwa durch neue Umspannstationen, leistungsfähigere Netzstrukturen im Innenstadtbereich und die Erneuerung des Netzes im Ortsteil Folbern. Parallel dazu schreitet der Glasfaserausbau zügig voran: Bis Ende 2025 werden bis zu 8.200 Haushalte und Gewerbeeinheiten mit Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s erschlossen. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen seit Jahren für das gesellschaftliche Leben in Großenhain, etwa als Sponsor des Sommerfestes oder durch die Unterstützung lokaler Vereine.