Mit einem gesunden Maß an Überraschung und einem Hauch von Erleichterung hat die CDU-nahe Gruppe CDUpgrade den Artikel „Bauland-Knatsch in Radebeul: Investor droht mit Tanklager oder Flüchtlingsheim“ in der Sächsischen Zeitung zur Kenntnis genommen. Endlich werde ausgesprochen, was viele denken, sich aber keiner zu sagen traut: Wohnraum in einem eingeschränkten Gewerbegebiet – direkt neben Lagerhallen, Lieferverkehr und gelegentlichen Ausdünstungen – sei vielleicht nicht das zukunftsfähigste städtebauliche Konzept.
"Wir verstehen die Begeisterung einiger Lokalpolitiker für neue Wohnungen. Aber gerade in der Fabrikstraße wirkt die Idee doch eher wie ein verunglückter Simulationsversuch aus einem Stadtplanungs-Strategiespiel: Errichte 12 Wohneinheiten, ignoriere Lärmwerte, erhalte +5 Sozialpunkte“, so die Gruppe in einer Mitteilung vom Dienstag.
Ihr Gegenvorschlag: Gewerbe statt Illusionen. Die Fläche in der Fabrikstraße sollte das werden, was sie schon immer war – ein Ort für Gewerbe. "Statt halbgaren Wohnträumen mit Aussicht auf Verkehrslärm und Hochwasser schlagen wir vor, uns dem Eigentümervorschlag für eine sinnvolle, planungsrechtlich abgesicherte Nutzung anzuschließen: Ein Tanklager mit Tankstelle." Denn gemäß Bebauungsplan 92 ist eine Tankstelle dort sogar ausdrücklich erlaubt. Es handele sich also nicht um eine Drohung des Eigentümers – sondern um ein Angebot auf Niveau: kurze Wege für die Betriebe, günstigere Kraftstoffe, höhere Gewinne – und am Ende sogar steigende Steuereinnahmen für die Stadt.
Was aber wirklich zählt: Die Stadt Radebeul muss sich nicht mit einem überhöhten Flächenkauf in Höhe von fünf Millionen Euro belasten. Wenn der Eigentümer bereit ist, die planungsrechtlich zulässige Nutzung umzusetzen, brauche es keine städtische Intervention, sondern nur ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand.
CDUpgrade plädiert also: keine Wohnungen. Keine Wohninseln im Gewerbegebiet, keine symbolpolitischen Pflaster auf strukturelle Fehlentscheidungen. Stattdessen eine klare Linie: Gewerbe gehört ins Gewerbegebiet. Wer dagegen ein Tanklager als Provokation sieht, könnte vielleicht auch in einer Pommesbude eine politische Bedrohung erkennen.