Noch eine Infektionskrankheit. Im Landkreis Meißen wurde die Blauzungenkrankheit bei einem Rind festgestellt. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat den Befund, wie das sächsische Sozialministerium bekanntgab, bestätigt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurde rund um den Ausbruchsbestand eine 150-Kilometer-Zone eingerichtet, innerhalb der für Tierhalter Handelsbeschränkungen gelten. Sie reicht bis Prag und Berlin. Bei dem betroffenen Tier wurde der Serotyp 8 (BTV-8) nachgewiesen, eine Virus-Variante, die seit 16 Jahren nicht mehr in Sachsen festgestellt wurde. Um welchen Betrieb es sich genau handelt, wurde nicht bekannt gegeben.
Bereits in den benachbarten Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind Fälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Bei den Ausbrüchen, die in den letzten zwei Jahren in Sachsen registriert wurden, wurde laut Ministerium jedoch ein anderer Typ, der Serotyp 3, nachgewiesen.
Die Blauzungenkrankheit ist für Menschen ungefährlich, wird jedoch durch Stechmücken übertragen. Erkrankte Tiere zeigen Symptome wie Appetitlosigkeit, Milchrückgang und Fieber. In schweren Fällen kann die Krankheit zum Tod der Tiere führen. Das sächsische Sozialministerium empfiehlt, die Tiere zu impfen, um ihnen den bestmöglichen Schutz zu bieten. Es ist jedoch wichtig, dass gezielt der spezifische Serotyp geimpft wird, da eine Impfung gegen andere Serotypen keinen Schutz gewährleistet.
Nicht nur Kühe sind betroffen; auch andere Hornträger wie Schafe und Ziegen sowie Kamele und Hirsche können erkranken. Der Erreger ist, so das Sozialministerium, für Menschen ungefährlich.