Nach knapp 250 Tagen ist es so weit: Am Mittwoch konnte Staatssekretärin Barbara Meyer gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Mißbach über den Bauauftakt für die neue Brücke an der B 101 bei Großenhain vor Ort informieren.
Barbara Meyer, Staatssekretärin im Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung, erklärte anlässlich des Baustarts: »Hier in Großenhain zeigen wir, was geht! Gerade einmal acht Monate nach der Sperrung rollen bereits die Bagger an." Das sei das Ergebnis eines beispielhaften Zusammenspiels von Bund, Landkreis, Kommune, Bahn, Planungsbüro, Abbruchunternehmen und unserer Straßenbauverwaltung. Die Lücke im Straßennetz soll schnell geschlossen und in rund zwei Jahren wieder ein Normalzustand erreicht werden. Das sei dann eine Entlastung für alle, die die Umleitung tagtäglich nutzen, und ein solides Bauwerk, das in Zukunft allen Verkehrsteilnehmern eine sichere Überquerung der Bahnstrecke ermöglicht.
Sven Mißbach, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Großenhain: »Mein Dank gilt allen beteiligten Akteuren – an der Spitze dem Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie der Deutschen Bahn – für den schnellen Baustart nach dem unerwartet notwendigen Abriss im vergangenen Dezember. Der Neubau der Brücke ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass der Verkehr auf der B 101 bald wieder reibungslos fließen kann – im Interesse der Autofahrer, des öffentlichen Nahverkehrs und vor allem der regionalen Wirtschaft.«
Landrat Ralf Hänsel, Landkreis Meißen: »Für viele Menschen in unserem Landkreis ist die Brücke eine unverzichtbare Verbindung. Ich freue mich, dass der Neubau nun gestartet ist. Damit kommen wir dem Ziel ein großes Stück näher, den Verkehr zwischen Meißen und Großenhain wieder flüssig und sicher zu führen.«
Die neue Brücke wird als sogenanntes Rahmenbauwerk auf einer Länge von rund 53 Metern errichtet. Zu diesem Zweck werden Stahlhohlkastenträger mit Betonfertigteilplatten auf den Unterbauten montiert und mit einer Fahrbahnplatte aus Ortbeton ergänzt. Die neue Brücke über die Bahnstrecke Dresden – Berlin fällt mit 14 Metern erheblich breiter aus als die Vorgängerbrücke, weil sie zusätzlich einen Radweg erhält. Der funktionale Ersatzneubau der Bundesstraßenbrücke kann voraussichtlich Ende Oktober 2026 für den Verkehr freigegeben werden. Zu den erforderlichen Sperrungen der Bahnstrecke im Zusammenhang mit dem Einhub der Stahlhohlkastenträger laufen aktuell Abstimmungen mit der Deutschen Bahn.
Die Vorgängerbrücke war 1979 mit Hennigsdorfer Spannstahl errichtet worden. Sie musste aufgrund ihres Zustandes im Dezember 2024 kurzfristig gesperrt und abgerissen werden. Damit konnte die Bahnstrecke noch vor Weihnachten wieder freigegeben werden. Bereits im Vorfeld war bekannt, dass sie von Alkali-Kieselsäure-Reaktionen (Betonkrebs) betroffen war und liefen Planungen für einen Ersatzneubau. Seit Juli erfolgten zur Bauvorbereitung weitere Abbrucharbeiten von restlichen Teilen der vormaligen Brücke.