Am 5. Mai 2026 findet zum zweiten Mal der Tag des Lokaljournalismus statt – eine Initiative, die 2025 von IPPEN.MEDIA ins Leben gerufen wurde. Bundesweit machen Medienhäuser, Plattformen und freie Journalist:innen auf die Bedeutung der lokalen Berichterstattung aufmerksam. In einer Zeit, in der viele Redaktionen aus der Fläche verschwinden, rückt der Tag ein zentrales Thema in den Fokus: Wie kann Lokaljournalismus auch morgen noch funktionieren?
Ein Aktionstag für die Nähe
Ob Gemeinderatssitzung, Vereinsleben oder Protestbewegung – Lokaljournalismus dokumentiert, erklärt und verbindet. Doch genau diese Form der Berichterstattung steht seit Jahren unter Druck. Der Tag des Lokaljournalismus will daran erinnern, warum es unabhängige Informationen vor Ort braucht – und was getan werden muss, damit sie nicht verschwinden.
Initiiert von IPPEN.MEDIA, einem der größten regionalen Mediennetzwerke im deutschsprachigen Raum, wurde der Aktionstag erstmals 2025 am 15. Mai begangen. Der diesjährige Aktionstag am 5. Mai 2026 knüpft an diese Premiere an – mit zahlreichen Aktionen, Reportagen, Hintergrundberichten und Veranstaltungen bundesweit. Auch viele freie Plattformen und regionale Medienprojekte beteiligen sich mit Beiträgen und Mitmachformaten.
Rückzug aus der Fläche: Lokalredaktionen unter Druck
Die Herausforderungen für den Lokaljournalismus sind enorm. In vielen Regionen Deutschlands haben sich große Verlagshäuser aus der Fläche zurückgezogen. Ganze Landkreise gelten mittlerweile als „nachrichtenarme Zonen“ – Orte, in denen keine professionell betriebene Lokalredaktion mehr regelmäßig berichtet.
Die Gründe sind vielfältig: Sinkende Werbeeinnahmen, steigende Kosten für Produktion und Zustellung, der Bedeutungsverlust gedruckter Tageszeitungen und der Wechsel der Leserschaft ins Digitale führen zu einem Strukturwandel, dem viele Redaktionen nicht standhalten können. Wo keine lokalen Journalist:innen mehr arbeiten, geht der öffentliche Überblick verloren – und damit oft auch Vertrauen in politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen vor Ort.
Neue Wege: Plattformjournalismus als Modell
Dem schwindenden Lokaljournalismus stehen jedoch neue Modelle gegenüber, die zeigen: Digitale Kooperationen können regionale Berichterstattung stärken. Eine dieser Lösungen ist der sogenannte Plattformjournalismus.
Plattformen wie
- DieSachsen.de,
- DieBayern.de,
- DieBrandenburger.de,
- DieThueringer.de und
- DieNiedersachsen.de
bieten freien Journalist:innen, Blogger:innen und Medienschaffenden eine gemeinsame digitale Infrastruktur: Sie können Beiträge selbstständig veröffentlichen, Reichweite erzielen und fair an Werbeeinnahmen oder Abomodellen beteiligt werden – ohne ein eigenes Verlagshaus im Rücken.
Hinter der technischen Basis steht häufig ein System wie publizer®, das speziell für journalistische Plattformen entwickelt wurde. Es übernimmt Hosting, Design, Veröffentlichung, Monetarisierung und Suchmaschinenoptimierung. So entsteht ein digitales Ökosystem, das professionelle Arbeitsbedingungen mit der Flexibilität freier Publikation verbindet.
Leser:innen erreichen – lokal und digital
Besonders junge Menschen konsumieren Nachrichten längst nicht mehr über gedruckte Produkte. Sie suchen Inhalte online, über Suchmaschinen, soziale Netzwerke oder Messenger. Plattformjournalismus begegnet diesem Medienwandel dort, wo die Menschen bereits sind – auf dem Smartphone, jederzeit verfügbar, aber mit klarer regionaler Ausrichtung.
Durch die gemeinsame Reichweite und technische Bündelung können auch kleinere Teams oder Einzelautor:innen sichtbar bleiben – und Themen setzen, die sonst unter dem Radar verschwinden würden: von lokalen Schulproblemen über Bürgerinitiativen bis zu Porträts engagierter Menschen im Ort.