In den sozialen Medien kursieren immer wieder Behauptungen, dass die Tagesschau Wetterkarten manipuliere, um Panik vor dem Klimawandel zu erzeugen. Diese Behauptungen basieren auf dem Vergleich von Wetterkarten aus verschiedenen Jahren, bei denen die Farbgebung für ähnliche Temperaturen unterschiedlich ist. Ein aktuelles Beispiel ist eine Collage, die der AfD-Politiker Georg Pazderski geteilt hat. Sie zeigt zwei Wetterkarten, eine aus dem Jahr 1997 und eine aus dem Jahr 2023, die trotz ähnlicher Temperaturen unterschiedliche Farbintensitäten aufweisen.
Die Tagesschau hat jedoch klargestellt, dass die Farbgebung der Wetterkarten seit 2002 aus technischen Gründen zweimal angepasst wurde, einmal im Jahr 2005 und einmal im Jahr 2014. Diese Anpassungen wurden aufgrund von Fortschritten in der Grafiksoftware, der Darstellung von Farben auf Monitoren und der Auflösung von Monitoren vorgenommen. Ein größeres darstellbares Farbspektrum ermöglicht einen größeren Kontrast und eine bessere Erkennbarkeit des Inhalts der Grafik für die Zuschauer.
Darüber hinaus ändert sich die Farbgebung der Wetterkarten je nach Jahreszeit oder erwarteten Temperaturen. Es gibt verschiedene Karten für verschiedene Zeiten des Jahres, deren Farbgebung an die zu erwartenden Temperaturen angepasst ist. Heutzutage werden die Karten sogar mehrmals pro Jahr angepasst, um den tatsächlichen Temperaturen gerecht zu werden.
Ein direkter Vergleich der Wetterkarte vom 4. Juni 2023 mit der Karte vom selben Tag im Juni 1997 zeigt, dass die Temperaturen ab 24 Grad Celsius ebenfalls in Rottönen dargestellt wurden und sich insgesamt ein ähnliches Farbbild ergibt.
Die Behauptungen, dass die Tagesschau Wetterkarten manipuliert, sind daher irreführend und lenken von den eigentlichen Fakten zum Klimawandel ab: Heiße Sommer und extreme Hitzetage werden immer häufiger.
Quelle: CORRECTIV.Faktencheck - Nein, Vergleich mit 1997 belegt nicht, dass die „Tagesschau“ Wetterkarten manipuliert
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