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Fall Chemnitz: Frühere Ermittlungen gegen Verdächtigen

dpa / Jan Woitas
dpa / Jan Woitas

Einer der Tatverdächtigen im Fall der Messerattacke von Chemnitz im vergangenen Jahr soll schon 2017 eine Person angegriffen und verletzt haben. Die zuständige Staatsanwaltschaft bestätigte am Montag auf dpa-Anfrage, dass sie gegen den Iraker wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt hat. Zuerst hatte «Focus online» unter Berufung auf polizeiliche Ermittlungsakten darüber berichtet.

Farhad A. wurde den Angaben zufolge zur Last gelegt, im Februar 2017 in einem Dönerladen in Chemnitz einen anderen Mann mit einem Messer verletzt zu haben. Außerdem wurde im gleichen Verfahren zu Diebstahl, Beleidigung, Erschleichen von Leistungen, Sachbeschädigung und Bedrohung ermittelt. Der Iraker ist auf der Flucht und wird weltweit mit Haftbefehl gesucht.

Wegen des unbekannten Aufenthalts des Beschuldigten sei das Verfahren aus dem Jahr 2017 gegen Farhad A. vorläufig eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Eine Anklage sei noch nicht erhoben worden.

Daneben wurden gegen den Flüchtigen bereits Anklagen wegen anderer Straftaten erhoben. Diese Verfahren seien aber ebenfalls wegen des unbekannten Aufenthaltes vom Gericht vorläufig eingestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft werden dem Iraker unerlaubtes Handeln mit Betäubungsmitteln, Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung vorgeworfen.

Der Iraker steht im Verdacht, am 26. August 2018 in Chemnitz gemeinsam mit dem Syrer Alaa S. einen 35 Jahre alten Deutschen erstochen und einen weiteren Mann schwer verletzt zu haben. Der Syrer muss sich seit dem 18. März in einem Prozess des Landgerichts Chemnitz unter anderem wegen gemeinschaftlichen Totschlags verantworten. Am Mittwoch findet in einem Sicherheitssaal des Oberlandesgerichts Dresden der dritte Verhandlungstag statt.

Nach der Gewalttat war es im vorigen August und September in Chemnitz zu fremdenfeindlichen Übergriffen, rechten Demonstrationen mit zahlreichen Straftaten wie dem Zeigen des Hitlergrußes sowie zu Anschlägen auf ausländische Restaurants gekommen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas