Die Dinnershow MAFIA MIA! ist mit einer ausverkauften Premiere in die neue Saison gestartet. Kapitel 13 der Saga führt das Publikum nach Venedig und direkt hinein in einen digitalen E-Rechnungs-Hack. Für mich war es ebenfalls eine Premiere und eine überraschend moderne Begegnung mit Dresdens liebster Mafia-Familie.
Ein voller OSTRA-Dome und eine persönliche Premiere
Zum Auftakt im OSTRA-Dome war kein Platz mehr frei – MAFIA MIA! zieht auch nach über einem Jahrzehnt treuer Fangemeinden an. Für viele gehört die Dinnershow inzwischen fest zum Dresdner Vorweihnachtsprogramm. Für mich hingegen war es der erste Besuch, dieser mittlerweile legendären Produktion von First Class Concept.
Schon nach wenigen Minuten wird klar, warum die Show seit Jahren so erfolgreich ist: Die Mischung aus Comedy, Musik, Artistik und durchgehender Story greift nahtlos ineinander und schafft genau die Energie, die man von einem Dinnershow-Abend erwartet.
Und die Geschichte selbst ist dieses Jahr besonders zeitgemäß: ein Ausflug nach Venedig – allerdings weniger romantisch als vielmehr digital-kriminell.
E-Rechnungs-Hack, Bitcoins und ein Erklärvideo im „Sendung-mit-der-Maus“-Stil
Im 13. Kapitel der Saga planen Il Padrone und Don Girotti (gespielt von Tom Pauls) einen großangelegten E-Rechnungs-Hack. Zahlungen sollen unbemerkt abgefangen, auf ein geheimes Nummernkonto umgeleitet und dort in Bitcoin gewaschen werden.
Ein liebevoll produzierter Einspieler erklärt dem Publikum, wie Kryptowährungen funktionieren – im Stil der „Sendung mit der Maus“ und inklusive eines Gastauftritts von „Mutti“. Ein unerwarteter, aber sehr amüsanter Moment, der auch jene abholt, die mit Blockchain bislang wenig zu tun hatten.
Doch die digitale Geschäftspartnerschaft der beiden Mafiosi gerät ins Wanken, als Il Padrone früher an seine Bitcoins will. Was folgt, ist der Beginn einer Entführung – und einer folgenschweren Verwechslung.
Die falsche Entführung und eine Sängerin, die man nicht loswird
Eigentlich sollte die Tochter von Don Girotti gekidnappt werden, um an den zweiten Teil des Passwortes zu kommen. Doch entführt wird versehentlich die Sängerin Aqua Marina, dargestellt von Rita Lynch. Die Figur wird zum komödiantischen Herzstück des Abends: Immer wieder taucht sie auf, stört Pläne, mischt sich ein – und sorgt für einige der stärksten Showmomente.
Ihre Burlesque-Nummer ist ein Novum in der MAFIA-MIA-Welt und bringt stilistisch eine neue Facette in die Show. Am Ende zeigt sich: Aqua Marina spielt eine wichtige Rolle im Bitcoin-Deal – aber für wen? Diese Auflösung gehört zu den gelungenen Überraschungen des Abends.
Trotz dieser lebhaften Szenen blieb das Dresdner Publikum anfangs auffällig still. Vielleicht musste die Stimmung erst warm oder eine oder andere Glas mehr getrunken werden. Ein Insider meinte später lachend, dass es bei Rammstein in der „Rinne“ ähnlich gezügelt begonnen habe. Italienische Emotionen treffen eben manchmal auf sächsische Kontemplation.
Starke musikalische Acts und TikTok-Momente, die überraschen
Musikalisch führt die Live-Band The Firebirds souverän durch den Abend, inklusive eines reinen A-Capella-Medleys, das auf TikTok-Trends basiert und insbesondere jüngere oder junggebliebene Gäste begeistert. Zwischen Artistik, Comedy und Musik bleibt kaum ein Moment ohne Energie: Beatbox, Popsongs, Rock’n’Roll und eine Vielzahl italienischer Hits tragen zu einer dichten Atmosphäre bei.
Spätestens zur After-Show-Party, wenn sich Besucherinnen und Besucher aus OSTRA-Dome und Chapiteau der Träume mischen, löst sich auch die Dresdner Zurückhaltung spürbar.
Ein fantastischer Show-Abend, mit einem tollen 3-Gänge-Menü mit zwei kleinen Vorstufen...hätte ich fast vergessen. ;-)






