Mit dem Rollator ins Bad und dem Rollstuhl auf den Balkon: Sachsen fördert künftig den barrierefreien Umbau von Wohnungen und Häusern. Rollstuhlfahrer bekommen bis zu 20 000 Euro, andere Bedürftige bis zu 8000 Euro. Eine entsprechende Richtlinie beschloss das Kabinett am Dienstag in Dresden. Damit wolle man Betroffenen die Möglichkeit geben, trotz eines Unfalls, einer Krankheit oder altersbedingter Einschränkungen weiter in gewohnter Umgebung leben zu können, sagte Innenminister Markus Ulbig (CDU). Sie sollten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Bis 2019 stehen insgesamt 9 Millionen Euro für diesen Zweck bereit.
Die Richtlinie tritt am 1. Juli in Kraft. Sie gilt für Mieter oder Eigentümer, die ihre Wohnungen oder Häuser selbst nutzen. Der Zuschuss umfasst 80 Prozent der förderfähigen Umbaukosten, zum Beispiel Anpassungen in Bädern und Küchen, an Balkonen, Schwellen oder Türen. Wer durch einen Unfall nur kurzfristig in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann keinen Antrag stellen.
Ob diese Voraussetzungen gegeben sind, sollen drei unabhängige Beratungsstellen in Dresden, Leipzig und Chemnitz klären, hieß es. Förderanträge sind anschließend an die Sächsische Aufbaubank zu richten. Eine weitere Regelung zu seniorengerechtem Wohnen soll noch 2017 folgen.
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
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