Radebeuler Grundschüler konnten vor den 32. Karl-May-Festtagen (30. Mai bis 1. Juni) am kommenden Wochenende einen echten Vertreter vom Stamm der Lakota aus Nordamerika ausfragen. Nuvassie Blacksmith, in Bluejeans, Hemd und mit traditioneller Kette, zeigte den Kindern, wie er trommelt, erzählte von seinem Leben und wie er seine Kräfte mit Bullen misst, als erfolgreicher Rodeo. Nach Angaben der Stadtverwaltung stammt er aus einer traditionellen Indigenen-Familie - und ist im Zuge des diesjährigen Festivals noch an weiteren Schulen zu Gast.
Es geht darum, an Schulen einen authentischen Einblick in die Kultur, Geschichte, Lebensweise und Herausforderungen indigener Völker zu vermitteln, teilte die Stadt als Veranstalter der Festtage mit. Das soll dazu beitragen, «so manches Klischee auszuräumen», Verständnis für respektvolle interkulturelle Begegnungen zu vertiefen und «ein Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Lebensumstände der Lakota in South Dakota und der Navajo in Arizona zu schaffen».
So übte Nuvassie mit den Mädchen und Jungen Zahlen und Farben in der Sprache seiner Heimat, Lakota, erklärte ihnen die vier heiligen Pflanzen, das Medizinrad sowie die jeweiligen Eigenschaften der Himmelsrichtungen. Mit den Schulworkshops und «einem Indianer zum Anfassen», das sei «ein echter kultureller Austausch», der hoffentlich Klischees abbauen helfe, sagte Katharina Schacht von One Spirit Deutschland, einer Hilfsorganisation für amerikanische Ureinwohner. Denn Nuvassie sei zwar tief in der Kultur der Lakota verwurzelt und lebe sie, aber «er reitet nicht auf der Arbeit und er besitzt auch ein Smartphone».
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