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Wer war eigentlich der Meißner Ernst Otto Horn?

Bei der Buchpremiere in der Meißner Winzergenossenschaft v.l.n.r.: Jürgen Zuschke (Winzergenosseschaft), Autor Werner Böhme, Autor Tom Lauerwald, Weinkönigin Ivanna Wübken, Dr. Rainer Grund (Münzkabinett) und Simone Panitz (1.100 Jahrfeier). Foto: Ulf Mallek
Bei der Buchpremiere in der Meißner Winzergenossenschaft v.l.n.r.: Jürgen Zuschke (Winzergenosseschaft), Autor Werner Böhme, Autor Tom Lauerwald, Weinkönigin Ivanna Wübken, Dr. Rainer Grund (Münzkabinett) und Simone Panitz (1.100 Jahrfeier). Foto: Ulf Mallek

Ein neues Buch über den berühmten Weinhändler und Universalsammler ist jetzt erschienen. Die feierliche Präsentation war in der Winzergenossenschaft Meißen.

Ob Zufall oder nicht. Jedenfalls starb der Meißner Mäzen Ernst Otto Horn vor genau 80 Jahren. Aus eigenem Willen, kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee in  Meißen. Aus Angst vor den Russen? Ein Nazi war Horn allerdings nicht. Oder vielleicht aus einer allgemeinen, eher diffusen Angst vor der Zukunft, vor der neuen Zeit? Oder wollte er einfach nur mit sich selbst abschließen? Schwer zu sagen. 

Pünktlich zum 80. Todestag erschien dieser Tage ein Buch mit dem Titel "Meißner Miniaturen - Ernst Otto Horn, Sammler, Weinhändler, Wirt und Winter sowie seine Stiftung für Meißen". Autoren sind der Meißner Schriftsteller und Weinexperte Werner Böhme und der Verwalter der Hornschen Stiftung Tom Lauerwald.  Beide präsentierten das Buch am vergangenen Freitagabend in der Winzergenossenschaft Meißen. Begleitend zu den Worten der Autoren, Gäste und den Fotos von Daniel Bahrmann gab es Meißner Weine zum Probieren.Als der 85-jährige Böhme erläuterte, wie es zu dem Buch kam, wurde ein 2023er Schieler ausgeschenkt. Und am Ende, als es um den Weinexperten Horn ging, durften die Gäste der Buchpremiere ein 2022er Traminer Kabinett Bereich Meißen probierent. Dazu gab es kluge Erläuterungen und Trinksprüche der sächsischen Weinkönigin Ivanna Wübken. Übrigens, ihre Regierungszeit geht bald zu Ende, Mitte August wird eine neue sächsische Weinkönigin gewählt. Vermutlich übertrafen Horns Kenntnisse des Wein sogar jene von Profis.  Denn  er wurde 1913 als Vertreter des Königreich Sachsens zur Ausarbeitung eines neuen Reichsweingesetzes hinzugezogen.

Vor allem aber war er ein Stifter, der sein komplettes Vermögen dem Wohle Meißens geschenkt hatte. Wie schwer es aber war, diesen letzten Willen Horns umzusetzen, darüber berichtete Tom Lauerwald. Letztlich gelang es gegen sehr viele Widerstände. Und es war der Stiftung sogar möglich, das Meißner Kornhaus zu kaufen und vor dem Verfall zu retten. Jetzt ist das Dach neu eingedeckt und die Finanzierung der Sanierung der kompletten Aussenhülle gesichert. Ohne, dass die Stiftung Kredite aufnehmen musste. Ernst Otto Horn sei Dank.

Autor: Ulf Mallek

Meißner Miniaturen - Ernst Otto Horn, Sammler, Weinhändler, Wirt und Winter sowie seine Stiftung für Meißen von Werner Böhme und Tom Lauerwald. Notschriften Verlag Radebeul 2025. Hardcover, 112 Seiten mit zahlreichen Farbfotos von Daniel Bahrmann. 19,95 Euro.

Unterstützt von:

Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH