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Wegen Personalabbau und Bürokratie: Unruhe in den Schulen des Landkreises Meißen

Symbolbild Schulen / pixabay MarvellousPhotos
Symbolbild Schulen / pixabay MarvellousPhotos

Das 21-Punkte-Programm des Kultusministeriums sorgt in Sachsens Schulen für Unruhe. Der Landtagsabgeordnete Sven Eppinger sucht mit Lehrern und Schulleitern den Dialog über dringend benötigte Änderungen.

Das 21-Punkte-Programm des Kultusministeriums in Sachsen hat in den Schulen für Unruhe gesorgt. Der CDU-Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Coswig/ Moritzburg/Radebeul Dr. Sven Eppinger suchte darüber das Gespräch mit den Schulleitern und Lehrern  im Wahlkreis.

Die Unruhe unter der Lehrerschaft, aber auch unter Eltern und Assistenzkräften in den Schulen, sei zu spüren. „Als direkt gewählter Landtagsabgeordneter ist es aus meiner Sicht auch die Aufgabe, diese Stimmungen aufzunehmen und nach Dresden in den Landtag und an die Verantwortlichen in der Regierung zu tragen“, so Eppinger. Dank eines langjährigen freundlich-kameradschaftlichen Verhältnisses zu Staatsminister Conrad Clemens gelang es auch, ihm die Ergebnisse der Gespräche mit einer Vielzahl von Schulleitern der Schulen direkt zu präsentieren.

In allen drei Schultypen (Grundschule, Oberschule, Gymnasium) waren die Hauptthemen der Abbau der sogenannten Altersermäßigung, der Abbau der Schulassistenzstellen, ein schleppender Ausbau der Digitalisierung, das Anwachsen des bürokratischen Aufwandes und damit verbundene Beschäftigung von Lehrern mit unterrichtsfernen Aufgaben sowie das Gefühl von mangelnder Anerkennung der von Lehrern und Schulleitern geleisteten Arbeit. Der Wunsch nach Schulsozialarbeitern bei zunehmender Anzahl von Integrationsschülern und Schülern mit Problemen in ihrem sozialen Umfeld waren ebenso ein Thema wie Möglichkeiten zur besseren Gewinnung von jungen Lehrern.

Ein wichtiges Anliegen war die engere Verzahnung des Lehramtsstudiums mit der Praxis. Regelmäßige Tätigkeiten der angehenden Lehrer in den Schulen schon während des Studiums wurden angeregt, sowie eine bedarfsgerechte Ausbildung der Lehramtsstudenten. Bisher studieren Lehramtsanwärter in den MINT-Fächern (Mathematik, Physik, Chemie, Biologie) mit angehenden Mathematikern usw. zusammen. Das vermittelte Wissen im Studium ist komplex, die Abbruchquote erheblich. Doch braucht man in der Schule die höhere Mathematik oder Physik, um Kinder und Jugendliche zum Realschulabschluss oder zum Abitur zu führen? fragt Eppinger. Wohl eher nicht. Die Wiedererrichtung einer Pädagogischen Hochschule, die ein Studium speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse des Schuldienstes anbietet, wurde angeregt.

Insgesamt waren die Schulleiter mit dem baulichen Zustand und der Ausstattung ihrer Schulen zufrieden. Eine Ausnahme bildet hier die Oberschule Kötzschenbroda, wo erheblicher Nachholbedarf besteht. 

Der Staatsminister zeigte Verständnis für die Kritik. Er war sich bewusst, dass an einigen Stellen des Maßnahmenpaketes nachgeschärft werden müsse.  Besonders die Regelung zur Altersermäßigung soll noch einmal auf den Prüfstand gestellt und zugunsten der älteren Lehrer angepasst werden.

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