Die Helios-Klinik in Schkeuditz (Landkreis Nordsachsen) wird geschlossen. «Der operative Betrieb wird spätestens zum 31. Mai vorerst eingestellt. Bis Mittwoch sollen bereits die stationären Bereiche von der Versorgung abgemeldet werden», sagte eine Helios-Sprecherin. Die aktuellen stationären Patientinnen und Patienten würden entlassen oder an den Standort Leipzig verlegt.
Leistungen sollen an den Leipziger Kliniken konzentriert werden
Der Konzern teilte auf Anfrage mit, im Zuge einer Schwerpunktbildung sollten Leistungen und Kompetenzen künftig an den Leipziger Kliniken konzentriert werden. «Dies ist die beste Option für die Krankenhausstruktur in der Region und folgt schon jetzt den Zielen der geplanten Krankenhausreform.» Der Fokus liege auf der Zentralisierung komplexer medizinischer Leistungen.
Laut der «Leipziger Volkszeitung» sind insgesamt rund 200 Mitarbeiter in Schkeuditz beschäftigt. Es soll Übernahmeangebote geben, so dass Mitarbeiter an andere Standorte wechseln könnten. Die Zahl der stationären Patienten ist laut dem Bericht von 8.200 im Jahr 2015 auf 3.500 im vergangenen Jahr gesunken.
«Es ist stets eine bittere Nachricht, wenn Krankenhäuser schließen. In diesem Fall werden die Folgen wohl beherrschbar sein, weil andere Häuser künftig einspringen können», betonte Susanne Schaper, Fraktionschefin der Linken. Ihre Partei trete dafür ein, dass Krankenhausstandorte nicht verloren gingen, sondern wenigstens eine Ganztags-Poliklinik mit Notaufnahme erhalten bleibe.
Linke fordern von der KV Transparenz bei Berechnungsmethoden
Schaper hält es für hilfreich, wenn die Kassenärztliche Vereinigung ihre Berechnungsmethode mindestens gegenüber dem Landtag transparent machen würde, damit sie nachvollziehbar sei. Klar ist: «Die Maßstäbe für die Feststellung einer Unterversorgung müssen fortlaufend aktualisiert werden.»
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