Albträume, eine Art Fegefeuer für Hubert Aiwanger, der sich, so darf man erwarten, erneut mit Markus Söder hakelt: Das traditionelle Politiker-Derblecken zur Starkbierprobe auf dem Münchner Nockherberg am nächsten Mittwoch (28. Februar) verspricht einmal mehr süffige Unterhaltung. Es werde wohl ein «Duett-Duell» des CSU-Ministerpräsidenten und seines Stellvertreters von den Freien Wählern geben, kündigte Stefan Betz vom Singspielteam am Freitag an.
Traditionell versammelt sich dazu die politische Prominenz vor allem aus Bayern live, um das Singspiel zu verfolgen und sich bei der Fastenpredigt von dem Kabarettisten Maxi Schafroth die Leviten lesen zu lassen.
Das Singspiel unter dem Motto «Albträumereien» - ausdrücklich mit b - spiele auf der Heimfahrt von der Fastnacht in Franken, verrieten Betz und sein Kollege Richard Oehmann. «Wir mischen das munter durch. Jeder ist des anderen Albtraum», sagt Betz. «Keiner kommt zu kurz. Jeder darf mal.» Dabei werde auch enthüllt, wer verkleidet - und somit inkognito - heimlich beim Fasching in Franken dabei war.
Erstmals bekommt Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) beim Singspiel einen Part. Hier derbleckt - parodiert und verspottet - zu werden, gilt letztlich als Privileg. Warum Kaniber es nun auf die Bühne schaffte, erklärt Oehmann so: «Sie ist einfach am blumigsten in diesem Kabinett.»
Erneut werden die Politiker stranden; im vergangenen Jahr war es eine einsame Insel, auf der die schiffbrüchigen Protagonisten von Bundespolitik und bayerischer Landespolitik gemeinsam landeten.
Dazu gibt es heuer weitere geheimnisvolle Ankündigungen: Es gebe beim Bühnenbild einen Vorhang, der extrem leicht sei, obwohl er viel Eisen beinhalte, zudem werde ein mysteriöses Wesen auftreten. Musikalisch habe man unter anderem ein Lied aus den 1980er Jahren recycelt - «einen der penetrantesten Ohrwürmer der Weltgeschichte», verspricht Oehmann. Er leide jetzt schon darunter.
Zuvor wird Maxi Schafroth in seiner Fastenpredigt Politik und Politiker aufs Korn nehmen. Er dürfe darüber absolut nichts verraten, betonte Schafroth. Aber: Söder und Aiwanger hätten doch eine «hochinteressante toxische Beziehung», die einiges hergebe. Freilich sei er auch dieses Jahr wieder nervös. Aber: «Ich spreche ja vor Leuten, die dauernd Fehler machen. Warum soll ich dann keine machen?»
Söder und Aiwanger werden sich im Publikum gleich an der Bühne voraussichtlich gegenübersitzen - so sehe es die Sitzordnung wahrscheinlich vor, hieß es. Wer von der Berliner Politprominenz im Saal dabei sein wird, ließ der scheidende Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt offen. Er wird zum letzten Mal den Nockherberg moderieren - er verlässt nach 28 Jahren die Paulaner-Brauereigruppe.
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