Bei Dynamo Dresden überschlagen sich die Ereignisse. Sportgeschäftsführer Thomas Brendel wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt und das nur wenige Tage, nachdem er Trainer Thomas Stamm öffentlich das Vertrauen ausgesprochen hatte.
Noch vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg hatte Brendel betont:
„Thomas Stamm und das gesamte Trainerteam genießen unser vollstes Vertrauen. Und das unabhängig vom Spiel gegen Nürnberg. Wir haben gewusst, dass es eine ganz schwere Saison wird, bei uns muss alles zusammenlaufen. Das Ziel ist der Klassenerhalt. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir da eine realistische Chance haben. Thomas Stamm gehört zu den besten Trainern, das hat er schon bewiesen.“
Nur kurze Zeit später ist Brendel selbst nicht mehr im Amt. Seine Freistellung zeigt, wie groß die Unruhe rund um die SGD inzwischen geworden ist. Nach nur einem Sieg aus zwölf Ligaspielen und neun sieglosen Partien in Folge steckt Dynamo tief in der Krise.
Brendel galt als einer der größten Unterstützer von Thomas Stamm. Mit seiner Entlassung fällt nun auch der wichtigste Rückhalt des Trainers innerhalb des Vereins weg. Besonders brisant: Stamm steht ohnehin massiv unter Druck. Die sportliche Talfahrt hält an, die Mannschaft wirkt verunsichert, die Leistungen zuletzt waren ernüchternd.
Wie es für Stamm weitergeht, ist offen. Eine Übergangslösung für das Amt des Sportgeschäftsführers steht laut Verein bereits – Details sollen zeitnah bekanntgegeben werden. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger habe oberste Priorität. Nach der anstehenden Mitgliederversammlung soll das neu gewählte Aufsichtsgremium die weiteren Schritte koordinieren.
Klar ist: Nach Brendels Abgang und der anhaltenden Ergebniskrise steht Dynamo Dresden vor einer entscheidenden Phase. Ob Thomas Stamm weiterhin das Vertrauen der Vereinsführung genießt oder ob auch er bald Geschichte ist dürfte sich in Kürze zeigen.
(PS)