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Fachkräftemangel: Viele Steuerkanzleien in Sachsen können keine Mandanten aufnehmen, weil Personal fehlt

Symbolbild Office / pixabay Joergelman
Symbolbild Office / pixabay Joergelman

Egal ob in der Lohnbuchhaltung, als Steuerfachangestellte/r oder als SteuerberaterIn. Sachsens Steuerkanzleien suchen Fachkräfte. Auch außerhalb der Städte.

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und verschont auch Steuerkanzleien nicht. Es ist kein Geheimnis, dass Steuerkanzleien Mandanten nicht aufnehmen können, weil das Personal nicht vorhanden ist, um die Dienstleistungen auch jedem anbieten zu können. Dieser Zustand existiert bereits seit Jahren und nicht nur Steuerberater werden gesucht, sondern die Kanzleien werben auch um Steuerfachangestellte und Personal in der Lohnbuchhaltung, die den beruflichen Alltag in der Kanzlei erheblich unterstützen. Besonders präsent ist dieser Fachkräftemangel in ländlichen Gebieten. Was es mit dem Fachkräftemangel in Sachsen auf sich hat und was die Steuerberatung in Sachsen unternehmen kann, um dem entgegenzuwirken, soll in diesem Artikel genauer erläutert werden.

Der Fachkräftemangel in Sachsen – was es damit auf sich hat

Schon vor Jahren hat sich der Arbeitgebermarkt in einen Arbeitnehmermarkt verwandelt. Während sich früher die Arbeitgeber aus einem Pool von Kandidaten die geeigneten Bewerber für ihre Stelle aussuchen können, liegt es mittlerweile an den Bewerbern, sich passende Arbeitsstellen auszusuchen.

Auch bei den Steuerkanzleien in Dresden zeichnet sich hier ein ähnliches Bild: Auf der einen Seite sind für die Steuerkanzleien in Dresden zahlreich qualifizierte Mitarbeiter vorhanden, die gerne in eine andere Kanzlei wechseln würden. Denn sie sind vielleicht nicht zufrieden mit ihrer Arbeitsstelle, die Digitalisierung ist nur unzureichend vorangeschritten, die Atmosphäre stimmt nicht oder sie können sich nicht mit den Werten der Kanzlei identifizieren.

Auf der anderen Seite dominiert der Fachkräftemangel in Sachsen, den die Kanzleien im Alltag knallhart zu spüren bekommen. Es fehlt an Personal, an allen Ecken und Enden, um die Mandanten vollumfänglich zu betreuen. Und so sehen sich viele dazu gezwungen, sogar Mandanten abzulehnen.

Von Fachkräftemangel kann also nicht immer die Rede sein. Es geht vielmehr darum, den Arbeitsplatz für Bewerber attraktiv zu gestalten und in die Außenwirkung des Unternehmens zu investieren, um langfristig qualifizierte Fachkräfte anzuziehen. Diese sollten nicht nur angezogen, sondern auch an die Kanzlei gebunden werden. Denn wechselwillige Mitarbeiter suchen von sich aus zwar nicht die Initiative, die Arbeitsstelle zu wechseln, können aber dazu animiert werden, wenn ihnen ein besseres Angebot unterbreitet wird. Durch die Stellenanzeigen in den sozialen Medien ist es heute wesentlich einfacher, qualifizierte Mitarbeiter, die bereits in einer festen Anstellung sind, dazu zu bewegen, die Stelle zu wechseln.

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Steuerberatung in Dresden

Vor allem ist die Steuerberatung in Dresden von einem Fachkräftemangel betroffen. Dabei betrifft dieser Fachkräftemangel in Bezug auf die Steuerberatung in Dresden nicht nur die Steuerberater selber, sondern vor allem den Finanzbuchhalter in Dresden und die SachbearbeiterIn für Lohn und Gehalt in Dresden.

Durch die Finanzbuchhaltung in Dresden, zu der auch das Rechnungswesen zählt, wird das Gesamtergebnis eines Unternehmens dargestellt.

Die Lohnbuchhaltung wird häufig von anderen Unternehmen ausgelagert und in die Hände eines Steuerberaters gegeben. Es handelt sich um die Berechnung der monatlichen Lohn- und Gehaltszahlungen. Gerade in diesem Bereich sind Fachkräfte notwendig, die auf umfassendes Know-how und eine langjährige Erfahrung zurückblicken können. Da dieser Bereich ständigen Änderungen unterworfen ist, muss die SachbearbeiterIn für Lohn und Gehalt in Dresden an regelmäßigen Fortbildungen teilnehmen.

Auch die Finanzbuchhaltung in Dresden ist vom Fachkräftemangel betroffen. Es finden sich immer weniger Finanzbuchhalter in Dresden. Gerade diese Bereiche werden aber dringend von der Steuerberatung gesucht. Denn sie bieten der Steuerberatung wertvolle Unterstützung, um der Arbeit im Alltag nachkommen zu können.

Entscheidend ist die Arbeitgebermarke – das Employer Branding

Bei der Arbeitgebermarke geht es um die Außendarstellung der Kanzlei. Die Kanzlei sollte sich attraktiv als Arbeitsplatz positionieren und dementsprechend sich sowohl auf der eigenen Webseite darstellen als auch in den sozialen Netzwerken auftreten. Auf diese Weise kann die Zielgruppe gezielter und effektiver angesprochen und die Steuerkanzlei kann mit entsprechenden Werten auf sich aufmerksam machen. Dabei handelt es sich allerdings um einen längeren Prozess, der Zeit beansprucht. Langfristig gesehen profitieren die Kanzleien von regelmäßigen Initiativbewerbungen, die von qualifizierten Mitarbeitern eingehen. Und zwar von solchen, die sich mit der Unternehmensphilosophie und mit den Werten identifizieren können.

Als Arbeitgeber müssen Steuerkanzleien die Wünsche und Anforderungen, die zukünftige Bewerber an ihren Arbeitsplatz stellen, erfüllen. Je besser diese Erwartungen auf beiden Seiten in Übereinstimmung gebracht werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für die Zukunft qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.

Was können Steuerkanzleien tun, um Fachkräfte anzuziehen?

Ein überdurchschnittliches Gehalt reicht heute bei Weitem nicht mehr aus, um in den Augen der Bewerber zu punkten und sich von anderen Unternehmen abzuheben. Hier spielen auch sachbezogene Leistungen, die Atmosphäre des Unternehmens und andere Leistungen wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice bei Steuerberatern eine wichtige Rolle. Diese Maßnahmen sollen im Folgenden genauer hervorgehoben werden:

Flexibilität der Arbeitszeiten

Flexible Arbeitszeiten erlauben es Eltern, das Privat- und Berufsleben miteinander vereinen und beiden Verpflichtungen nachzukommen. Werden in Kanzleien moderne Arbeitszeiten angeboten, haben Steuerkanzleien die Möglichkeit, Fachkräfte zu gewinnen, die sonst keine Möglichkeit gesehen hätten. Denn da in einigen Unternehmen die Option immer noch fehlt, stellt es für Eltern eine Herausforderung dar und sie kommen auf das Unternehmen nicht zu. Ganz anders, wenn diese Option potenziellen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Durch das Homeoffice bei Steuerberatern können beide Bereiche perfekt miteinander kombiniert werden.

Job-Sharing als Option

Beim Modell des Jobsharings teilen sich zwei Arbeitnehmer den Platz von einem. Es bietet der Kanzlei und auch den Arbeitnehmern wertvolle Vorteile. Diese können nicht nur weniger Stunden arbeiten, sondern auch die Teamarbeit wird dadurch unterstützt. Durch die enge Zusammenarbeit beider Mitarbeiter miteinander profitiert die Kanzlei von mehr Qualifikationen und Erfahrungen. Zum anderen können sich die Mitarbeiter selber weiterentwickeln, weil sie voneinander lernen und ihre Kenntnisse erweitern können. Auch Fehltage und Urlaubszeiten können durch das Jobsharing besser kompensiert werden.

Flexible Anreize

Darüber hinaus sollten Kanzleien aber auch in weitere Leistungen investieren. So sollten verschiedenste Anreize geboten werden, um Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Zu diesen Anreizen zählen beispielsweise Gesundheitsprogramme: Neben dem täglichen Obst-Korb kommen auch Fitness-Programme bei Mitarbeitern gut an. Unternehmen bieten Yoga-Kurse oder Seminare zur Prävention von Burn-out an. Damit wird einerseits ein Anreiz geschaffen, andererseits wird auch Wertschätzung gegenüber dem Mitarbeiter zum Ausdruck gebracht.

Auch Betreuungsangebote erfüllen hier eine wertvolle Funktion. Damit es Eltern gelingt, das Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bekommen, kooperieren einige Unternehmen mit Kindergärten und bieten den Mitarbeitern günstige Betreuungsangebote für die Kleinsten an.

Nicht zu vergessen sind schließlich Weiterbildungen, die von der Kanzlei getragen werden sollten. Hierzu zählen Fortbildungen genauso wie berufsbegleitende Studien. Viele Mitarbeiter wechseln langfristig die Arbeitsstelle, weil sie das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Sie möchten sich in ihrem Unternehmen entfalten, brauchen neue Herausforderungen und möchten sich weiterentwickeln. Entscheidend hierfür sind nicht nur Weiterbildungen, sondern es können auch Inhouse-Schulungen, Workshops oder Coaching-Programme angeboten werden. Mitarbeiter bleiben der Kanzlei nur langfristig erhalten, wenn diese sich mit ihrer Arbeitsstelle wohlfühlen und Gestaltungsspielraum vorhanden ist. Dieser Gestaltungsspielraum gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und sich frei zu entfalten.

Schnelle Entscheidungen durch Innovative Anreize

Schnelle Entscheidungen fördern die Produktivität in einem Unternehmen. Aus diesem Grund ist es auch für Steuerkanzleien wichtig, in die Digitalisierung zu investieren. Immer wieder ist von Angestellten von Steuerkanzleien zu hören, dass diese hinter den Möglichkeiten zurückbleiben. Sie ärgern sich darüber, wenn die Kanzleien mit dem Fortschritt der Digitalisierung nicht Schritt halten können. Hier können sich die Kanzleien einen Vorsprung verschaffen, indem sie in die Digitalisierung investieren und dem zukünftigen Nachwuchs wertvolle Anreize bieten.

Der Arbeitsplatz

Sicherlich kann an baulichen Begebenheiten nicht so schnell etwas geändert werden. Aber es ist schon hilfreich, sich in die Position des Bewerbers hineinzuversetzen und nachzuvollziehen, ob sich dieser in den Räumlichkeiten wohlfühlt. Ein herzlicher Empfang in Zusammenhang mit einer Atmosphäre, die familienfreundlich auftritt, ist von elementarer Bedeutung. Dabei können Kanzleien mit einer neuen Wandfarbe und der Dekoration schon viel erreichen.

Das alleine ist natürlich nicht ausreichend. Bei einem Bürojob verbringen die Angestellten täglich mehrere Stunden am Schreibtisch. Das strapaziert die Rückenmuskulatur und führt zu Verspannungen. Aus diesem Grund sollten den Mitarbeitern ergonomische Arbeitsmöbel und Zubehör angeboten werden. So hilft ein höhenverstellbarer Schreibtisch dabei, zwischen Stehen und Sitzen abzuwechseln und Rückenerkrankungen sowie Verspannungen vorzubeugen. Auch die Tastatur, die Maus sowie der Schreibtischstuhl kann ergonomisch gewählt werden, wodurch sich Verletzungen vermeiden lassen.

Gehalt

Das Gehalt zählt heute nicht mehr zu den wichtigsten Komponenten, wenn es um die Wahl eines geeigneten Arbeitsplatzes geht, aber gehört trotzdem noch zu wichtigen Komponenten. Es gilt als Anreiz und Motivation, die eigenen Kenntnisse und Erfahrungen in den Berufsalltag einzubringen. Denn durch diese Fähigkeiten kann die Kanzlei selber ihre Wettbewerbsposition stärken. Neben einem leistungsgerechten Gehalt zählen dazu auch Sonderzahlungen oder Prämien für überdurchschnittliche Leistungen. Weihnachts- und Urlaubsgeld bzw. ein 13. Monatsgehalt sollten selbstverständlich sein.

Wertschätzung zum Ausdruck bringen

Schlussendlich kommt es auf die Wertschätzung an, die den Mitarbeitern täglich entgegengebracht werden sollte. Fühlen sich Mitarbeiter im Unternehmen wertgeschätzt, geraten sie weniger in Stress und sie sind geschützter vor psychischen Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen. Denn erkranken Mitarbeiter daran, folgen Fehlzeiten und eine hohe Fluktuationsrate.

Die Wertschätzung können Kanzleien bereits mit kleinen Gesten zum Ausdruck bringen. Ein Lob für eine gute Leistung oder ein Lächeln ist oftmals schon ausreichend. Darüber hinaus sollten die Kanzleien die Mitarbeiter als Menschen betrachten und weniger als Arbeitskräfte. Denn dadurch können die Arbeitgeber auch besser auf sie als Menschen eingehen.

Hierfür sind regelmäßige Mitarbeitergespräche sinnvoll. Auf diese Weise erfahren die Arbeitgeber aus erster Hand, ob das Arbeitspensum passt oder ob sich der Mitarbeiter unter- bzw. überfordert mit den Herausforderungen führt. Auch auf Schwierigkeiten und Probleme sollte ein Arbeitgeber eingehen und das sollte sich nicht nur auf das Berufsleben beziehen, sondern auch auf das Privatleben. Hat der Mitarbeiter gerade private Schwierigkeiten zu bewältigen, kann der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen und ihm mit dem Arbeitspensum entgegenkommen.

Arbeitgeber sollten als Menschen auftreten und den Mitarbeitern das Gefühl vermitteln, dass sie sich bei Schwierigkeiten immer an sie wenden können. Denn in vielen Fällen kommt es zu Konflikten, von denen der Vorgesetzte als Letztes erfährt. Das vergiftet allerdings das ganze Betriebsklima und kann die Arbeitnehmer krank machen. Durch konstruktive Gespräche und Konfliktlösungsstrategien lassen sich diese Schwierigkeiten allerdings beseitigen.

Wird ein Konflikt hingegen nicht beseitigt, kann das bei Mitarbeitern zu ernsten Problemen führen. Nicht selten entwickeln Arbeitnehmer ernsthafte Erkrankungen, fühlen sich im Unternehmen nicht mehr wohl und können auch keine guten Leistungen mehr erbringen. Dem können Kanzleien durch eine offene Gesprächsführung und eine Atmosphäre, die familienfreundlich ist, zielgerichtet entgegenwirken.

Wertschätzung können Kanzleien aber auch durch andere Verhaltensweisen zum Ausdruck bringen. Auf der einen Seite steht hier natürlich wieder das Gehalt, was attraktiv sein sollte. Der Mitarbeiter sollte das Gefühl bekommen, entsprechend für seine Leistungen belohnt zu werden. Auch Prämien oder Sonderleistungen zählen in diese Rubrik. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Sonderurlaub zu bestimmten Anlässen zu gewähren oder Zusatzzahlungen zu leisten (Geburt, Hochzeit).

Auf was kommt es bei der Außendarstellung der Kanzlei an?

Die Außendarstellung eines Unternehmens ist ein sehr wichtiger Aspekt. Diese kann einerseits durch die Webseite selber gefördert werden, andererseits durch den Auftritt in den sozialen Netzwerken.

Zu den wichtigsten Aspekten der Firmenwebseite spielt eine attraktive Darstellung der Kanzlei. Auf einen Blick sollten Mitarbeiter und potenzielle Bewerber erkennen, durch welches besondere Merkmale die Kanzlei heraussticht. Ein Corporate Blog ist hier ein sehr nützliches Tool, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Es können Situationen aus dem Berufsalltag geschildert werden, die mit Videos oder Bildern untermauert werden können. Für diese Darstellung können auch bestehende Mitarbeiter miteingebunden werden.

Auch die Karrierewebseite spielt eine zentrale Rolle. Die Bewerber sollten über diese Seite die Möglichkeit erhalten, eine Bewerbung abzuschicken. Zudem sollten die verschiedensten Stellenanzeigen gefiltert werden können, damit ein potenzieller Bewerber sofort das findet, wonach er sucht.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Optimierung für mobile Endgeräte. Denn viele Menschen sind heute mit Smartphones oder Tablets online unterwegs und suchen die verschiedensten Webseiten von unterwegs auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, dass sich die Webseite auch für mobile Endgeräte einwandfrei darstellen lässt. Ansonsten laufen Steuerkanzleien Gefahr, potenzielle Fachkräfte nicht auf sich aufmerksam machen zu können.

Zuletzt spielen auch soziale Netzwerke eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn Stellenanzeigen können dadurch wesentlich zielgerichteter und moderner gestaltet werden.

Fazit:

Der Fachkräftemangel ist in vielen Bereichen allgegenwärtig und auch Steuerkanzleien bleiben davor nicht verschont. Durch eine gute Außendarstellung und ein starkes Employer-Branding können Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen. Besonders bewährt haben sich die Flexibilität der Arbeitszeiten, eine angenehme Atmosphäre und sachbezogene Leistungen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch in die Darstellung des Unternehmens zu investieren.

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