Das ostsächsische Handwerk will eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie - und hat dafür die Einführung einer Elterngeldpauschale gefordert. «Es ärgert uns, dass dieses Thema noch nicht in der politischen Wahrnehmung angekommen ist», sagte der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, am Donnerstag. Meist gehe es auf Bundesebene um angestellte Beschäftigte. Dabei müsse die Selbstständigkeit gerade für Existenzgründer attraktiver werden.
Dittrich schlug eine Pauschale in Höhe von 1000 bis 1200 Euro pro Monat ab dem ersten Tag des Mutterschutzes vor. «Wichtig ist, dass es auch selbstständigen Frauen möglich ist, eine Familie zu gründen - ohne die Angst, in ein finanzielles Loch zu rutschen», so Dittrich. Das Handwerk sei längst auch fest in Frauenhand. Den Angaben zufolge wird jedes fünfte Einzelunternehmen im Kammerbezirk Dresden von einer Frau geführt. Etwa ein Viertel der Azubis sind mittlerweile Frauen.
Unterdessen hat sich die Stimmung im ostsächsischen Handwerk leicht eingetrübt. Zwar verbuchten die Betriebe in der aktuellen Frühjahrskonjunktur gute Umsätze, die Erwartungen für die Zukunft fielen aber angesichts des befürchteten Fachkräftemangels und Unsicherheiten am Weltmarkt eher gedämpft aus.
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