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Chemnitz: Keine Apfelbaum-Parade in der Kulturhauptstadt 2025

Ein Apfelbaum wächst auf einem Parkplatz im Heckert-Plattenbaugebiet in Chemnitz. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Ein Apfelbaum wächst auf einem Parkplatz im Heckert-Plattenbaugebiet in Chemnitz. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Das Hauptprojekt, die Europäischen Apfelbaum-Parade, ein geplantes Highlight im Rahmen von Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025, ist auf Eis gelegt worden. Stefan Schmidtke, Geschäftsführer des Programms, gab am Freitag bekannt, dass das Projekt im Bereich "Gelebte Nachbarschaft" bis zum Ende des Jahres neu konzipiert wird. Dies sei ein regulärer Prozess, um die Themen Beteiligung und Nachhaltigkeit mehr in den Vordergrund zu stellen. "Es geht um das Zusammenkommen von Menschen, die sich bisher nicht getroffen haben - etwas, das in unserer Stadt dringend benötigt wird."

Die ursprüngliche Kuratorin, Barbara Holub, hatte geplant, dass die Europäische Parade der Apfelbäume als künstlerischer Eingriff in der Stadt auf Themen wie Machtrepräsentation, Umweltbewusstsein, zukünftige Zusammenarbeit und Grenzüberschreitung sowie den Umgang mit Lebensmitteln hinweisen sollte. Das Projekt, das 2021 mit den ersten Pflanzungen begann, hatte bisher über 400 Apfelbäume gepflanzt.

Es wurden jedoch einige Bedenken geäußert, die die Chemnitzer sehr beschäftigt haben. Fragen wurden aufgeworfen, warum nur Apfelbäume gepflanzt wurden, warum sie in einer Linie stehen sollten und ob der Boden und die geplanten Standorte überhaupt für die Bäume geeignet waren. "Wir möchten, dass das Projekt von den Bürgern initiiert und nicht von oben aufgedrängt wird", erklärte Schmidtke die Neuausrichtung. Bis Ende des Jahres soll ein neues Konzept entwickelt werden.

Chemnitz wird 2025 gemeinsam mit Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen. Das Motto "C the Unseen" soll darauf abzielen, Verborgenes sichtbar zu machen und die "stille Mitte" in der städtischen Gesellschaft zu aktivieren. Zu den im Bewerbungsbuch skizzierten Projekten gehören auch ein kreatives Zentrum im virtuellen Raum, ein Kulturpfad namens "Purple Path" und ein Projekt zu Garagen als verborgene kreative Orte. Chemnitz ist die vierte deutsche Stadt, die diesen Titel erhält, nach West-Berlin 1988, Weimar 1999 und Essen 2010.

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