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KI und die DDR: Trainingsdaten weitestgehend aus WDR-Archiv

v.l.: Dr. Martin Voigt, Oliver Schenk, Katja Meier und Lea Mock (Bild: Thomas Wolf)
v.l.: Dr. Martin Voigt, Oliver Schenk, Katja Meier und Lea Mock (Bild: Thomas Wolf)

Beim 3. KI-Kongress in Chemnitz zeigt Sachsen seine Fortschritte in der KI-Entwicklung und diskutiert die Verantwortung der digitalen Ethik.

Der Freistaat Sachsen setzt neue Impulse im Bereich der Künstlichen Intelligenz – der am 16. und 17. April 2024 in Chemnitz stattfindende 3. KI-Kongress ist dafür das aktuelle Aushängeschild. Im Rahmen einer Vorab-Pressekonferenz präsentierten Staatsminister Oliver Schenk und Justizministerin Katja Meier zusammen mit Dr. Martin Voigt von der elevait GmbH & Co. KG die ambitionierten Pläne für den Kongress und die zukünftige digitale Ethik.

Oliver Schenk gab bekannt, dass für den 3. KI-Kongress über 100 Einreichungen aus Sachsen eingingen, von denen 25 Unternehmen die Chance erhalten, ihre Innovationen einem breiten Publikum zu präsentieren. Zudem unterstreicht er die Bedeutung des durchgeführten KI-Dialogs mit insgesamt sieben Veranstaltungen in Sachsen. Mit Blick auf das große wirtschaftliche Potenzial betonte Schenk, dass KI-Technologien eine Schlüsselrolle bei der Steigerung des Bruttoinlandsprodukts spielen könnten. Durch den Dialog sollen vorhandene Zurückhaltungen abgebaut und ein Zugewinn von bis zu 10 Prozent des BIP angestrebt werden, sollten etwa 50 Prozent der Unternehmen generative KI einsetzen. Er machte deutlich, dass Datenschutz auch als Datenschatz gesehen werden kann, der es ermöglicht, wertvolle KI-Systeme zu trainieren – eine notwendige Voraussetzung, um historische Verzerrungen wie die durch fehlende DDR-Daten zu vermeiden und eine vielfältige Datengrundlage zu gewährleisten. Aktuell liegen laut Schenk zur DDR weitestgehend nur Trainingsdaten aus dem WDR-Archiv vor. 

Ministerin Meier beleuchtete die Rolle des neu einzuführenden Ethikbeirats, der wegweisend für die Verwendung von KI in der sächsischen Verwaltung sein wird. Die Ministerin betonte, dass KI kein Thema sei, das man umgehen könne; vielmehr müsse man es aktiv gestalten. Die Zusammenarbeit des Justizministeriums mit der Universität Leipzig bei der Erforschung von KI-Anwendungen in der Justiz zielt darauf ab, den Menschen bei der Urteilsfindung zu unterstützen, nicht ihn zu ersetzen. Der Beirat wird Perspektiven aufzeigen, wie KI beispielsweise bei Massenverfahren und bei der Anonymisierung von Urteilen hilfreich sein kann.

Dr. Voigt von elevait sprach über die intern durchgeführte Grundlagenforschung und das Ziel, B2B-Workshops zu etablieren, um die Angst vor KI zu nehmen und Akzeptanz zu schaffen. Er wies darauf hin, dass in vielen Unternehmen Datensilos existieren, die nicht genutzt werden und dass das Erkennen und Nutzen dieser Daten eine Führungsaufgabe ist. Schenk und Voigt sind sich einig: KI muss von den Führungsebenen der Unternehmen angenommen und vorangetrieben werden.

Hintergrund

Der 3. KI-Kongress in Chemnitz folgt zwei erfolgreichen Veranstaltungen in Dresden und Leipzig und zahlreichen KI-Dialogen, die Sachsen als ein Zentrum der KI-Entwicklung etablieren. Mit den bisherigen Kongressen und Dialogen hat Sachsen bewiesen, dass es bereit ist, die Herausforderungen und Chancen der KI aktiv zu nutzen und zu gestalten, um die digitale Zukunft mitzugestalten. Der 3. KI-Kongress zeigt deutlich, dass der Freistaat Sachsen bereit ist, die Chancen der KI nicht nur zu ergreifen, sondern auch aktiv zu gestalten und ethisch zu rahmen. Es ist ein Engagement, das sowohl die wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Entwicklung Sachsens prägt und vorantreibt.

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