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Festgottesdienst zu 500 Jahre Reformation in Speyer

Zum Jahrestag der Reformation haben Vertreter der Kirche und der Politik in Rheinland-Pfalz an die gesellschaftlichen Entwicklungen infolge des Ereignisses vor 500 Jahren erinnert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte beim Festgottesdienst am Dienstag in der Dreifaltigkeitskirche Speyer, die Reformation sei nicht nur ein religiöses Geschehen. Sie habe vielmehr eine Entwicklung in Gang gesetzt, die Deutschland und Europa bis heute politisch und kulturell präge.

Die Feier war der Höhepunkt des Reformationsjubiläums in Rheinland-Pfalz. Die Ministerpräsidentin betonte in ihrer Rede die Bedeutung universaler Werte, für deren Entwicklung die Reformation grundlegend gewesen sei. Der Weg von der Reformation bis zur pluralen Demokratie mit der Trennung von Staat und Kirche sei lang und schmerzlich gewesen: «Gerade, weil wir das wissen, dürfen wir heute bei diesen Errungenschaften keine Abstriche zulassen», sagte Dreyer. Das Land Rheinland-Pfalz habe viele Erinnerungsorte der Reformation vorzuweisen.

Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad bezeichnete die Botschaft Luthers als «starkes Plädoyer für Frieden und Verständigung». Mit Blick auf die Reformationsdekade zog er ein positives Resümee. So hätten viele Menschen die Angebote vor Ort und die überregionalen Veranstaltungen zum Thema Reformationsjubiläum besucht. Auch Menschen aus säkularen Kreisen seien ermutigt worden, sich mit Gott auseinanderzusetzen.

In einem Grußwort des katholischen Bischofs Karl-Heinz Wiesemann vom Bistum Speyer hieß es, die Frage nach Gott habe Reformator Martin Luther ein Leben lang umgetrieben. «Zu lang haben wir als Kirchen einander den Glauben abgesprochen und Leid zugefügt. Heute leben wir aus unserer Verbundenheit im Glauben an den einen Herrn, Jesus Christus». Die gemeinsame Feier des Reformationsgedenkens wirke auf nachhaltige Weise.

Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner und der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU, Wolfgang Reeder, erinnerten in einer gemeinsamen Stellungnahme ebenfalls an Martin Luther, den sie einen «Reformer in Zeiten des Umbruchs» nannten, der auf die verbindende Kraft der gemeinsamen Sprache gesetzt hat und mit seiner Bibel-Übersetzung die Gläubigen erreicht habe. Auch der moderne Buchdruck des Mainzer Johannes Gutenberg war eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung der Bibelübersetzung und der lutherischen Gedanken und Lieder.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Hendrik Schmidt

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