Bis zur Corona Pandemie standen viele Menschen – zumindest hierzulande – dem Homeoffice noch skeptisch gegenüber. Ist es überhaupt möglich, effektiv im eigenen Umfeld zu arbeiten? Braucht es hierfür nicht die klassische „Büroatmosphäre“?
Nein. Wer dazu in der Lage ist, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren und gleichzeitig auf eine ansprechende, sinnvolle und moderne Einrichtung setzen kann, hat im Homeoffice eine wunderbare Möglichkeit für einen komfortablen Arbeitsalltag gefunden. Der so oft zitierte „Wohlfühlfaktor“ sollte in diesem Zusammenhang auf keinen Fall unterschätzt werden. Immerhin ist es möglich, sich sein Arbeitsumfeld individuell zu gestalten. Aber worauf sollten Menschen, die entweder komplett oder zumindest zum Teil im Homeoffice arbeiten, genau achten?
Die folgenden Abschnitte liefern einige wertvolle Tipps zu diesem Thema.
Tipp Nr. 1: Homeoffice als “echtes Büro” ansehen
Es gibt absolut keinen Grund, ein Homeoffice mit Hinblick auf seine Einrichtung stiefmütterlich zu behandeln. Oder anders: Wer effizient und komfortabel arbeiten möchte, sollte dafür sorgen, dass alles, was gebraucht wird, auch vorhanden ist. Wer Möbel, Deko, Büroutensilien und einen passenden Drucker günstig kaufen möchte, kann gut beraten sein, online zu recherchieren. Auf diese Weise ist es oft nicht nur möglich, Zeit, sondern auch Geld zu sparen.
Zusatztipp: Ein „perfektes Homeoffice“ entsteht oft nach und nach. Dementsprechend bietet es sich an, den jeweiligen Status Quo in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und sich immer wieder zu fragen, ob gegebenenfalls noch Optimierungspotenzial besteht. Gleichzeitig gilt für Mitarbeiter von Unternehmen, dass deren Arbeitgeber einen großen Teil des nötigen Equipments ohnehin stellen dürften.
Tipp Nr. 2: Ergonomische Gesichtspunkte beachten
Langes und ungesundes Sitzen begünstigt oft die Entstehung von Rücken- und Nackenschmerzen. Und auch, wenn es nicht möglich ist, Beschwerden wie diese immer zu 100 Prozent zu verhindern, gibt es einige Tipps, die dabei helfen können, das individuelle Risiko ein wenig zu senken beziehungsweise die Schmerzen zu reduzieren.
Typische „Helfer“, die mit Hinblick auf die Ergonomie im Homeoffice eine besonders wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:
- höhenverstellbare Stühle mit Armlehnen und einer Unterstützung im Bereich der Lendenwirbelsäule
- höhenverstellbare Schreibtische, die es erlauben, hin und wieder im Stehen zu arbeiten und den Bewegungsapparat auf diese Weise zu entlasten
- leicht gebogene Bildschirme, die eine natürliche Haltung des Kopfes unterstützen.
Parallel dazu ist es natürlich auch wichtig, die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auch wirklich optimal zu nutzen und beispielsweise den korrekten Abstand zwischen Auge und Bildschirm beziehungsweise Tastatur einzuhalten. Viele Experten empfehlen eine Distanz zwischen 45 cm und 80 cm zum Bildschirm. Gleichzeitig sollten Menschen, die oft und lange am PC arbeiten, auch immer wieder ihre Augen entlasten, indem sie bewusst „in die Ferne“ schauen.
Tipp Nr. 3: Immer wieder bewegen
Zugegeben: Hin und wieder fällt es schwer, einzelne Bewegungseinheiten in den Alltag einzubauen. Wer sich hieran erinnern möchte, kann heutzutage auf einen Wecker, aber auch auf verschiedene Apps setzen. Möglich wäre es beispielsweise auch, seine Wasserflasche in der Küche abzustellen, um zwangsläufig immer wieder aufstehen zu müssen, wenn es darum geht, das Glas auf dem Schreibtisch zu füllen.
Ergänzend hierzu ist es selbstverständlich auch sinnvoll, generell einen Ausgleich zum langen Sitzen auf dem (hoffentlich ergonomischen) Schreibtischstuhl zu schaffen. Viele Menschen können sich heutzutage dafür begeistern, mehr oder weniger sportlich ambitioniert zu laufen.
Unabhängig davon, ob es darum geht, sich auf einen Marathon vorzubereiten oder lediglich ein paar Kilometer nach Feierabend zu absolvieren: Hierbei handelt es sich um eine tolle Möglichkeit, die Muskeln nach einem anstrengenden Arbeitstag auf besondere Weise zu fordern.
Tipp Nr. 4: Privates und Geschäftliches klar trennen
Vor allem diejenigen, die zu 100 Prozent im Homeoffice arbeiten, wissen, wie schwer es ist, eine klare Trennung zwischen Privatleben und Arbeit zu vollziehen. Die gute Nachricht ist jedoch immer, dass genau das mit ein wenig Feingefühl durchaus möglich ist.
Besonders unkompliziert gestaltet sich das Vorhaben, wenn die komplette Familie dazu bereit ist, hier mitzuziehen. Das bedeutet, dass derjenige, der im Homeoffice arbeitet, von seinem privaten Umfeld in gewisser Weise so behandelt wird, als sei er überhaupt nicht da. Fragen rund um Freizeitgestaltung, Essensplanung und andere Bereiche müssen bis zum Feierabend warten.
Um sicherzustellen, dass genau dieser in vollem Umfang genossen werden kann, ist es jedoch auch wichtig, zu lernen, wann es an der Zeit ist, sich von seinem Schreibtisch zu verabschieden. Vor allem Selbstständige und Freiberufler finden häufig auch im Homeoffice kein Ende und leisten dementsprechend mehr Überstunden, als es letztendlich auch in gesundheitlicher Hinsicht vertretbar wäre.
Kurz: Ein Homeoffice sollte die Möglichkeit bieten, sich mit einer Tür abzuschotten und gleichzeitig nicht zum Mittelpunkt des Familienlebens werden. Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit. Was einfach klingt, gestaltet sich in der praktischen Umsetzung oft schwieriger als gedacht.
Tipp Nr. 5: Individuell einrichten
Ein Homeoffice bringt eine besondere Art von Freiheit mit sich. Wer kann sich sein klassisches Büro schon genau so einrichten, wie er es gern hätte? Hier lohnt es sich definitiv, sich mit den Vorteilen unterschiedlicher Einrichtungsstile auseinanderzusetzen.
Im Zusammenhang mit Arbeitsbereichen in den eigenen vier Wänden empfiehlt es sich vor allem, sich zwischen klassischen Stilen, wie zum Beispiel einer minimalistischen oder einer skandinavisch angehauchten Einrichtung zu entscheiden. Auch, wenn sich der rustikale und der mediterrane Stil im allgemeinen Wohnbereich einer besonderen Beliebtheit erfreuen, gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass diese im Homeoffice weniger relevant sind.
Die Grundregel lautet: Dekorationen sind selbstverständlich erlaubt, sollten jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, um zu gewährleisten, dass sich diejenigen, die im Homeoffice arbeiten, gut konzentrieren können. Viele schwören in diesem Zusammenhang sogar auf eine komplett weiße Wand, die ihnen angeblich dabei helfen soll, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Fazit
In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Amerika, waren es viele Menschen auch vor dem Beginn der Coronapandemie gewohnt, (zumindest in Teilen) von zu Hause aus zu arbeiten. Mittlerweile hat es den Anschein, als würden auch immer mehr Unternehmen und Arbeitnehmer hierzulande erkennen, wie praktisch es sein kann, auf einen Schreibtisch in der eigenen Wohnung zurückgreifen zu können.
Auch die psychologische Note sollte in diesem Zusammenhang auf keinen Fall unterschätzt werden. Wer sich bei seiner Arbeit wohlfühlt, weiß seinen Aufgabenbereich auch häufig mehr zu schätzen. Gleichzeitig stellt es selbstverständlich einen hohen Vertrauensbeweis dar, wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitern auch ohne Pandemie anbietet, von zu Hause aus zu arbeiten.
Aufgrund der positiven Entwicklungen rund um moderne Homeoffices, aber auch wegen der eventuell weiter ansteigenden Coronazahlen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Form des Arbeitsumfeldes auch in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen wird. Zahlreiche Arbeitgeber setzen mittlerweile auf einschlägige Tools, die die Zusammenarbeit mit ihren Angestellten noch transparenter werden lassen und die nach außen zeigen, dass Arbeiten aus dem Homeoffice genauso effizient sein kann wie im klassischen Umfeld.