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Medizinisches Cannabis: Welche Nebenwirkungen auftreten können – und was dagegen hilft

CBD-Öl: Die Einnahmeform beeinflusst Wirkung und Nebenwirkungen / Foto: freepik.com
CBD-Öl: Die Einnahmeform beeinflusst Wirkung und Nebenwirkungen / Foto: freepik.com

Medizinisches Cannabis kann helfen – bringt aber auch Nebenwirkungen mit sich. Erfahre, was auftreten kann und wie du sicher damit umgehst.

Medizinisches Cannabis spielt heute eine immer größere Rolle bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder neurologischen Erkrankungen. Immer mehr Menschen nutzen es als Therapieergänzung oder Ersatz für klassische Medikamente.

Die Wirkung kann beeindruckend sein, doch wie bei jedem wirksamen Stoff gibt es auch hier mögliche Nebenwirkungen. Viele sind harmlos und vorübergehend. Manche jedoch irritieren, wenn man sie nicht einordnen kann. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was passieren kann und was man dagegen tun sollte.

Warum und wie medizinisches Cannabis wirkt

Medizinisches Cannabis enthält Wirkstoffe, die sich direkt auf das körpereigene Endocannabinoid-System auswirken. Dieses System steuert viele Funktionen, darunter Schmerzempfinden, Stimmung, Appetit und Schlaf. Die beiden wichtigsten Substanzen aus der Cannabispflanze sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Beide können therapeutisch wirken, greifen aber unterschiedlich in den Körper ein.

THC bindet an spezielle Rezeptoren im Gehirn. Es kann Schmerzen lindern, die Stimmung verbessern und den Appetit anregen. Gleichzeitig verändert es aber auch die Wahrnehmung. Deshalb kann es Schwindel oder leichte Verwirrtheit auslösen. CBD hingegen wirkt nicht psychoaktiv. Es beeinflusst das Nervensystem auf sanftere Weise, hemmt Entzündungen und kann Angst dämpfen.

Je nach Zusammensetzung des Produkts, eingenommener Menge und persönlicher Verfassung reagiert der Körper individuell. Was bei einer Person beruhigt, macht eine andere nervös. Deshalb sind Dosis und die richtige Sorte entscheidend. Auch die Einnahmeform spielt eine Rolle. Inhalation wirkt schneller, aber intensiver. Öl oder Kapseln entfalten sich langsamer, aber dafür gleichmäßiger.

Nebenwirkungen entstehen oft durch ein Ungleichgewicht zwischen gewünschter Wirkung und individueller Toleranz. Sie bedeuten nicht zwangsläufig, dass das Medikament ungeeignet ist. Manchmal reicht es schon, die Dosis anzupassen oder die Sorte zu wechseln.

Diese Nebenwirkungen treten am häufigsten auf und was man dagegen tun kann

Die häufigsten Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis sind meist harmlos und vorübergehend. Trotzdem solltest du sie kennen:

➔ Mundtrockenheit: Kommt oft vor. Trinke ausreichend Wasser und lutsche Kaugummi oder Bonbons.

➔ Schwindel: Vor allem nach dem Aufstehen. Setz dich hin und geh es langsam an. Eine geringere Dosis hilft oft.

➔ Müdigkeit: Viele werden schläfrig oder benommen. Nimm das Präparat besser abends oder reduziere die Menge.

➔ Konzentrationsprobleme: THC kann das Denken verlangsamen. Plane nach der Einnahme keine wichtigen Aufgaben.

➔ Herzrasen oder Unruhe: Kommt bei THC-reichen Produkten vor. Bleib ruhig, atme tief. Oft hilft auch ein CBD-Ausgleich.

➔ Angst oder Paranoia: Selten, aber möglich bei hoher Dosierung. Bleib gelassen, such ärztlichen Rat, wenn es häufiger passiert.

➔ Magen-Darm-Reaktionen: Manche haben Übelkeit oder leichten Durchfall. Probiere eine andere Sorte oder Einnahmeform.

Tipp: Nicht jeder spürt Nebenwirkungen. Führe ein Tagebuch – so erkennst du, was dir bekommt.

So gehst du mit den Nebenwirkungen richtig um

Nebenwirkungen lassen sich oft gut in den Griff bekommen. Der wichtigste Schritt: Beobachte dich genau. Nimm dir Zeit, um zu verstehen, wie dein Körper reagiert. Viele Probleme entstehen durch eine zu hohe Dosis oder die falsche Sorte.

Fang also immer niedrig dosiert an. Erhöhe die Menge langsam und nur dann, wenn du dich dabei wohlfühlst. Bei starken Nebenwirkungen lohnt sich oft schon ein Wechsel der Einnahmeform. Inhalieren wirkt schnell, kann aber intensiver sein. Öle oder Kapseln entfalten sich langsamer, dafür sanfter.

Auch der THC-Gehalt spielt eine große Rolle. Viele Menschen vertragen Produkte mit einem höheren CBD-Anteil besser. CBD kann einige THC-Effekte sogar abschwächen, zum Beispiel Unruhe oder Herzrasen.

Wenn du dir unsicher bist, kann eine ärztliche Beratung helfen. Ein Arzt kann beurteilen, ob die Dosis passt, ob du die richtige Sorte nutzt, oder ob etwas anderes hinter den Beschwerden steckt.

Wann du ärztlichen Rat einholen solltest

In den meisten Fällen lassen sich Nebenwirkungen gut selbst kontrollieren. Doch manchmal ist ärztlicher Rat wichtig, vor allem, wenn die Beschwerden länger anhalten oder schlimmer werden. Diese Anzeichen solltest du ernst nehmen:

  • Starke Angstgefühle oder Panikattacken
  • Anhaltendes Herzrasen oder Kreislaufprobleme
  • Bewusstseinsstörungen oder Verwirrung
  • Übelkeit oder Erbrechen über mehrere Tage
  • Starke Magen-Darm-Beschwerden
  • Schlafstörungen trotz geringer Dosis

Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können Probleme auslösen. Deshalb solltest du bei jeder neuen Behandlung mit einem Arzt sprechen, besonders, wenn du regelmäßig andere Medikamente einnimmst.

Warte nicht zu lange, wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt. Je früher du handelst, desto einfacher lässt sich eine Lösung finden.

THC oder CBD? Die Wahl der Cannabissorte ist entscheidend für die Wirkung. / Foto: jcomp auf freepik.com

Cannabis ist nicht gleich Cannabis – welche Sorte passt zu dir?

Nicht jede Sorte wirkt gleich. Manche beruhigen, andere machen wach oder fördern den Appetit. Entscheidend ist das Verhältnis von THC zu CBD und wie dein Körper darauf reagiert.

Für Einsteiger eignen sich meist Sorten mit hohem CBD-Gehalt. Sie wirken sanfter und verursachen weniger Nebenwirkungen. Auch der Anwendungszweck spielt eine Rolle: Bei Schlafproblemen benötigst du etwas anderes als bei chronischen Schmerzen.

Informiere dich über die vielen verschiedenen Sorten, die es von Cannabis für medizinische Anwendungen gibt. So findest du eine Auswahl mit genauer Beschreibung – so findest du leichter, was zu dir passt.

Fazit: Bewusst konsumieren und sicher profitieren

Medizinisches Cannabis kann viel bewirken. Wichtig ist, dass du dich gut informierst, langsam herantastest und aufmerksam bleibst. So nutzt du die Vorteile, ohne von Nebenwirkungen überrascht zu werden.