Vor der entscheidenden Stadtratssitzung stellen sich mehrere Wirtschaftsverbände hinter die Pläne eines Ersatzneubaus für die teilweise eingestürzte Dresdner Carolabrücke. Die Wirtschaft sehe den Stadtrat in der Verantwortung, jetzt die Weichen richtig zu stellen, sagte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, laut einer Mitteilung.
Wirtschaft fordert Entscheidung vor Sommerpause
Er forderte eine Entscheidung zum Wiederaufbau der Carolabrücke als Ersatzneubau noch vor der Sommerpause. Die Ausschreibung solle unmittelbar danach vorbereitet und veröffentlicht werden. «Ein weiterer Zeitverlust ist nicht hinnehmbar – sowohl in Bezug auf die Baupreise und Projektkosten als auch im Hinblick auf das Vertrauen und die Handlungsfähigkeit der Landeshauptstadt», ergänzte Andreas Sperl, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden.
Laut Angaben der Landeshauptstadt könnte ein Ersatzneubau drei bis sechs Jahre früher fertig werden als eine komplett neu geplante Brücke. Anpassungen wie etwa breitere Radwege, eine Reduzierung der Fahrstreifen für den Autoverkehr oder eine Bauweise mit zwei statt drei Brückenzügen wären bei dieser Variante möglich. Für die Entscheidung über einen Ersatzneubau ist der Stadtrat zuständig. Die Abstimmung ist für die nächste Sitzung am 19. Juni geplant.
Offener Brief vor Entscheidung im Stadtrat
In einem offenen Brief fordern Handwerkskammer und IHK schnelles Handeln. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stadt hänge in hohem Maße von einer funktionierenden, belastbaren Infrastruktur ab. Ein Ersatzneubau, der ohne aufwendiges Planfeststellungsverfahren umsetzbar ist, könne den Verkehr am schnellsten wieder zum Fließen bringen. Unterzeichnet haben den offenen Brief unter anderem auch der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Sachsen, die Dresdner Taxigenossenschaft und der Handelsverband Sachsen.
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