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Flüchtlingsrat empört über Abschiebung gut Integrierter

dpa / Mohammad Jawad
dpa / Mohammad Jawad

Der sächsische Flüchtlingsrat ist empört über die Abschiebung gut integrierter Flüchtlinge aus Afghanistan und aus anderen Ländern. Das Gremium sprach am Dienstag in Dresden von einer «barbarischen Abschiebewoche» und machte auf das Schicksal von Menschen aufmerksam, die Anfang Dezember Deutschland wieder verlassen mussten. Ein Afghane, der bereits bei der Food Star GmbH mit Sitz in Chemnitz beschäftigt war, habe dort Aussicht auf eine Ausbildung zum Systemgastronomen gehabt.

«Für uns ist es nicht verständlich, warum ein junger Mann, der voll integriert ist, nun so plötzlich abgeschoben werden soll», zitiert der Flüchtlingsrat Food Star-Geschäftsführer Helmut Brunhuber. Das Unternehmen bekräftigte auf Nachfrage sein Unverständnis über den Vorgang.

Ein weiterer Mann aus Afghanistan habe in Chemnitz 30 Stunden pro Woche im Automobilgewerbe gearbeitet und Aussicht auf einen Vollzeitjob gehabt. «Herr K. zeigte höchste Motivation, pendelte zwischen Marienberg und Chemnitz und besuchte nebenbei Deutschkurse. Auch hier: Fassungslosigkeit im Betrieb», hieß es in der Mitteilung.

Des weiteren kritisierte der Flüchtlingsrat scharf die Abschiebung behinderter Menschen und einer Familie aus Syrien, die nach Italien überstellt werden sollte und unterwegs getrennt wurde. In einem anderen Fall sei eine mehrfach behinderte Albanierin abgeschoben worden, die in Deutschland Opfer von Menschenhandel geworden sein soll. Die Frau ohne Beine habe auch ihre neu angepasste Prothese nicht mitnehmen können. Der Flüchtlingsrat sprach von einem Härtefall. Albanien gilt als sicheres Herkunftsland.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Mohammad Jawad