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Annegret Kramp-Karrenbauer in Leipzig vor Spahn und Merz

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Auf dem Landesparteitag der CDU in Leipzig gab es am Samstag erneut ein Aufeinandertreffen der drei Spitzenkandidaten für die Nachfolge für


Auf dem Landesparteitag der CDU in Leipzig gab es am Samstag erneut ein Aufeinandertreffen der drei Spitzenkandidaten für die Nachfolge für Angela Merkel als Parteichefin.

Gemeinsam mit Robert Körner, Experte für nonverbale Kommunikation, haben wir uns die Reden von Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz aus körpersprachlicher Sicht angeschaut – ohne auf die Inhalte einzugehen.
Die erste Rednerin in Leipzig war Annegret Kramp-Karrenbauer, die eine dynamische, flexible und sehr abwechslungsreiche Rede hielt. Sie arbeitete mit sehr viel mit Mimik und Gestik, zeigte dadurch ein hohes Maß an Emotionalität, unterstrichen wurde dies „auch durch das Anheben ihrer inneren Augenbrauen“, sagte Robert Körner.

AKK arbeite mit dem größten Hub gegenüber ihren beiden Konkurrenten. Ihre Gestik gehe bis hoch in die Schultern, was zusätzlich Energie in Richtung Zuschauer freisetze. „Ihre Rede war damit sehr anschaulich, abwechslungsreich und kurzweilig“, fasst Körner zusammen. Sie schaffe es die Menschen nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch ihre Art des Vortragens abzuholen und mitzunehmen. „Sie wirkt absolut authentisch“, so Körner.

Jens Spahn sei eher ein Kämpfer. Er habe eine starke Stimme, die er sehr bewusst und schlagkräftig einsetze. „Spahn arbeitet mit Dominanzgesten, sogenannte Rhythmusgesten“, so der Experte Robert Körner. Dies sei typisch für Anführer, die vorweggehen und den Takt vorgeben wollen. Er habe seine Sicht der Dinge kantig und kämpferisch dargelegt, seine Körpersprache sei aber eher eindimensional gewesen. „Hier holt er nicht alle Zuhörer ab und verschenkt damit Potential“, so Körner. Wer zukünftig einen klassischen Leader als Kanzler haben möchte, der könne den mit Jens Spahn bekommen. Seine Rede war gut, er benötigt jedoch noch ein paar weichere Züge und mehr Facettenreichtum, was Kramp-Karrenbauer bereits mitbringt“, denkt Robert Körner.

Friedrich Merz war der letzte Redner des Trios. Wenn man den Medien glauben darf, komme Merz inhaltlich bei den Delegierten recht gut an. „Aus körpersprachlicher Sicht“, sagt Robert Körner, „kann er das nicht nachvollziehen.“ Friedrich Merz sei ein Fachmann, der sich abgeklärt um die Fakten kümmere und meist wenig emotionale Beteiligung zeige. Im Vergleich zu AKK arbeite er mit sehr wenig Mimik und Gestik. Er sei absolut an der Sache orientiert. Robert Körner sagt über die Rede von Merz: „Die ersten acht Minuten klammerte er sich quasi ans Pult und als ihm dann aber langsam die Delegierten die Aufmerksamkeit entzogen, sich mit anderen Dingen beschäftigen und auf dem Handy rumtippten, steigerte er in den letzten zwei Minuten seiner Rede die Dynamik.“

Friedrich Merz sei fachlich und inhaltlich ein Top-Mann, er schaffe es aber nicht alle Menschen abzuholen. „Insbesondere die Menschen, die mehr auf das Wie als auf das Was reagieren“, sagt Körner. Das mache Annegret Kramp-Karrenbauer wesentlich besser.

Robert Körner sieht Annegret Kramp-Karrenbauer in Leipzig als klare Siegerin vom Pult gehen, gefolgt von Jens Spahn und Friedrich Merz. Für den Bundesparteitag in Hamburg sieht er folgendes Resultat. Platz 1 geht an Annegret Kramp-Karrenbauer, Platz 2 an Friedrich Merz und der dritte Platz an Jens Spahn, der einfach noch zu jung sei.

Inhalt: DieSachsen.de mit Robert Körner, Experte für nonverbale Kommunikation