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Jede E-Ladesäule ist nur zehn Prozent vom Tag belegt

Quelle: Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur
Quelle: Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur untersucht die Auslastung von 28.000 Ladepunkten in Deutschland und liefert wichtige Erkenntnisse für den E-Auto-Betrieb.

Ist das jetzt viel oder ist es wenig? Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der NOW GmbH hat die Auslastung von rund 28.000 geförderten, öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Deutschland untersucht. Für die Analyse wurden Daten von 2018 bis 2024 betrachtet. Sie zeigt, wie sich die Nutzung öffentlicher Ladepunkte über mehrere Jahre entwickelt hat und wovon sie abhängt. Das teilte die Leitstelle und die Sächsische Energieagentur mit Sitz in Dresden mit.

Von 2018 bis 2022 stieg die Nutzung der Ladepunkte insgesamt kontinuierlich an. Seitdem ist sie minimal zurückgegangen. Im Durchschnitt sind Ladepunkte etwa 2,3 Stunden pro Tag belegt, was einer zeitlichen Auslastung von knapp zehn Prozent entspricht. Wie das Factsheet zeigt, haben solche Durchschnittswerte allerdings nur eine begrenzte Aussagekraft, da wesentliche Aspekte des komplexen Ladeverhaltens unberücksichtigt bleiben: die Auslastung hängt maßgeblich von der Tageszeit, vom Standort und mitunter von der Saison ab.

So sind mittags die meisten Ladepunkte belegt, nachts die wenigsten. In Metropolen werden die Ladepunkte wesentlich häufiger genutzt als in weniger dicht bewohnten Gebieten. Zudem weist die Auslastung in Metropolen im Gegensatz zu anderen Raumtypen, wie städtischen und ländlichen Gebieten, einen zusätzlichen Spitzenwert am Abend auf. In Urlaubsregionen steigt die Auslastung in den Ferienzeiten und an Feiertagen erwartungsgemäß deutlich.

Unterschiedliche Faktoren verhindern, dass die Auslastung beliebig steigen kann – sie hat systembedingte Grenzen. Gründe sind etwa räumliche und zeitliche Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage, technische und tarifliche Hürden, eingeschränkte Verfügbarkeit oder die Errichtung von bewusst niedrig ausgelasteten Ladepunkten zur Sicherstellung der Flächendeckung. Deshalb erlaubt die Auslastung allein keine Rückschlüsse auf Wirtschaftlichkeit, Nutzerfreundlichkeit oder die tatsächliche Bedarfsdeckung.

Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur: „Wer mit dem E-Auto unterwegs ist, hat heutzutage wenig Probleme, eine freie Ladesäule in der Nähe zu finden. Die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur in Deutschland ist für den derzeitigen E-Auto-Bestand mit knapp 170.000 Ladepunkten gut ausgebaut, doch diese sind unterschiedlich stark ausgelastet." Deshalb lohne sich ein genauer Blick auf die Auslastungsdaten. Das Factsheet soll eine Diskussionsgrundlage schaffen und zugleich zeigen, dass nur eine differenzierte Analyse der Auslastung echte Erkenntnisse für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur liefern kann.“

Die Ergebnisse beruhen auf Daten von etwa 22 Prozent aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland.

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Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH