Das Dröhnen der Rotoren übertönte alles. An einer Seilwinde wurden die Lebensretter ins Wasser gelassen, um Personen nach oben zu ziehen. Zwei Hubschrauber, einer von der Bundeswehr und einer von der Bundespolizei, übten am Mittwoch die Rettung von Personen aus dem Wasser. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK Sachsen) und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) haben an der Talsperre Malter bei dieser Übung das Personal gestellt: sowohl die Retter als auch die zu rettenden Personen.

Die Übung, die von der Bundespolizei Bautzen geplant wurde, zog eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Der Hubschrauber des Bundeswehr-Hubschraubergeschwaders 64 aus Holzdorf in Brandenburg hatte die Aufgabe, einen Retter an einer Winde ins zwölf Grad kalte Wasser hinabzulassen. Der Eurocopter EC135 startete von einer Grünfläche oberhalb der Talsperre und führte mehrere Überflüge durch. Ein wichtiges Element der Übung war dabei die Verwendung der Brüggemann-Schlinge, mit der der Retter die jeweils zu rettende Person sichern konnte. Zudem wurde das sogenannte Doublewinch-Verfahren geübt, bei dem der Retter und die Rettlinge unter kontrollierten Bedingungen aus dem Wasser geholt wurden.
Wasserretter müssen eine derartige Übung jedes Jahr mindestens einmal absolvieren. Dabei sind mindestens drei Windenaufzüge Pflicht, was die Einsätze besonders anspruchsvoll macht. Während der Übung in Malter wechselten sich die Retter ab, und jeder Einsatz erforderte eine hohe Konzentration und Kondition von allen Beteiligten.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der Wasserrettung selbst, sondern auch in der Präzision der Hubschrauberpiloten, die die Rettungskräfte zielgenau anfliegen müssen, während der Retter im Wasser gegen Wind und Welle ankämpfen muss. Diese Übungen fördern nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Kräften von Bundespolizei, DRK und DLRG, sondern steigern auch die fliegerische Professionalisierung der Besatzung der Bundeswehr.