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Erneut Warnstreiks bei Deutscher Saatveredlung in Leutewitz bei Meißen

Deutsche Saatgut sponserte auch den Drittligisten Rot-Weiss Essen. Foto: Rot-Weiss Essen
Deutsche Saatgut sponserte auch den Drittligisten Rot-Weiss Essen. Foto: Rot-Weiss Essen

Die Beschäftigten der Deutschen Saatveredlung AG treten erneut in den Warnstreik. Sie fordern einen Haustarifvertrag und 350 Euro mehr pro Monat.

Erneut treten die Beschäftigten bei der Deutschen Saatveredlung AG (DSV) in einen Warnstreik. In der Firmenzentrale in Lippstadt sowie an den Standorten Leutewitz bei Meißen in Käbschütztal, Bückwitz in Brandenburg, Asendorf in Niedersachsen sowie Thüle bei Salzkotten in Westfalen wird am Montag und Dienstag die Arbeit niedergelegt. Das teilt am Freitag die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Die Arbeitnehmer wollen endlich einen Haustarifvertrag mit höherer Entlohnung.

„Wir wollen nicht länger einzeln vor dem Chef stehen und um bessere Bedingungen bitten müssen. Wir wollen als Belegschaft gemeinsam mit am Tisch sitzen und mitentscheiden, wie unsere Arbeit bewertet wird. Das ist unser Recht – und genau das wird uns verweigert. Dabei geht es um Respekt und Mitbestimmung“, sagt die DSV-Beschäftigte Anne Thiele.

Konkret fordern die Arbeitnehmer 350 Euro mehr pro Monat, drei zusätzliche Urlaubstage für Gewerkschaftsmitglieder und die Festschreibung der bisherigen betrieblichen Leistungen. Die DSV-Führung verweigere bislang jegliche Gespräche. Im Gegenteil, nach einem zurückliegenden Warnstreik wären individuelle Schreiben versandt worden, in denen suggeriert wurde, dass man sich bei einem Streik vorab beim Arbeitgeber abmelden müsse. Ein klarer Versuch, das verfassungsrechtlich garantierte Streikrecht zu untergraben, so die Gewerkschaft.

Seit Ende März dieses Jahres haben die DSV-Beschäftigten an den fünf Standorten in Deutschland immer wieder ihre Arbeit niedergelegt, in Lippstadt hatte es zudem eine Demonstration gegeben. Deutschlandweit arbeiten rund 450 Frauen und Männer bei der DSV, mit den ausländischen Standorten sind es etwa 780. Nach eigenen Angaben betrug der Gewinn der DSV-Gruppe im Geschäftsjahr 2023/2024 rund 11,1 Millionen Euro vor Steuern. Der Umsatz lag demnach bei 265 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde 1923 gegründet. Rund 900 Aktionäre, in der Hauptsache Landwirte und Mitarbeiter, halten heute das Stammkapital der DSV, wobei der Anteil auf 10 Prozent je Aktionär begrenzt ist. 

Das Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von der Forschung und Züchtung über die Produktion, Aufbereitung und den Vertrieb von Saatgut bis hin zur Beratung. Die Deutshe Saatgut ist Spezialist für Soja, Mais, Sonnenblume, Getreide, Zwischenfrüchte und Gräser. Insgesamt wurden über 60.000 Tonnen Saatgut im Wirtschaftsjahr 2022/23 von der DSV und ihren Partnern vertrieben.


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Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH