Der Schriftsteller Lukas Rietzschel bekommt am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz eine eigene Veranstaltungsreihe. Das spezielle Format mit dem Titel «Rietzschels Utopien» soll sich thematisch am Motto der nächsten Spielzeit orientieren, sagte Intendant Daniel Morgenroth. Angekündigt wurde eine «etwas andere Talkshow», um auf «intelligent-unterhaltsame Art mit interessanten Gästen über Visionen zu sprechen». Nach der Premiere am 16. Oktober sind bis April drei weitere Folgen geplant. «Das wird etwas Besonderes», hieß es bei der Vorstellung der Vorhaben für 2025/2026.Das ostsächsische Theater setzt damit seine Zusammenarbeit mit dem Görlitzer Autor fort, dessen Roman «Mit der Faust in die Welt schlagen» inzwischen verfilmt wurde. Rietzschel hatte im Auftrag des Hauses das Stück «Das beispielhafte Leben des Samuel W.» geschrieben, in dem es um Aufstieg, Ansichten und das fiktive Leben eines populistischen Politikers geht. Das «gesellschaftlich relevante» Schauspiel bleibe weiterhin im Repertoire, sagte Morgenroth. Nach der erfolgreichen Premiere 2024 in Zittau sei die Inszenierung inzwischen auf Festivals in Leipzig, Berlin, Heidelberg und Mühlheim an der Ruhr gezeigt worden.
Schwierige finanzielle Lage
Mit einer Uraufführung eröffnet das Gerhart-Hauptmann-Theater die kommende Spielzeit in Görlitz. Am 13. September kommt dort die Familienoper «Krabat» in einer Koproduktion mit dem Lausitz-Festival heraus. Der Komponist Marius Felix Lange sei beauftragt worden, aus dem sorbischen Sagenstoff ein Werk für das Musiktheater zu schreiben. Insgesamt 27 Premieren sieht der Spielplan des Vier-Sparten-Hauses für die nächste Spielzeit vor, darunter eine Freiluftinszenierung von Shakespeares «Romeo und Julia» 2026 auf dem Zittauer Marktplatz. Im Mai 2026 richtet das Theater an seinen beiden Standorten Zittau und Görlitz das 13. Sächsische Theatertreffen aus. «Es wird ein dicht gedrängtes Programm», sagte Morgenroth.
Nach Angaben des Intendanten weist die Bilanz für 2024 etwa 700 Vorstellungen aus, die insgesamt rund 170 000 Zuschauer sahen. Die finanzielle Lage sei dagegen «katastrophal». Derzeit stehe ein Defizit von annähernd 1,4 Millionen Euro im Raum.
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