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«Der große Schwof»: Fotoausstellung zum Feiern in der DDR

Der Schriftzug „Plauener Spitze bekannt auf dem Weltmarkt“ ist auf einem Industriebau am Rande des Zentrums in Plauen zu sehen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Der Schriftzug „Plauener Spitze bekannt auf dem Weltmarkt“ ist auf einem Industriebau am Rande des Zentrums in Plauen zu sehen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Eine Fotoschau in der Kunstsammlung Jena widmet sich ab diesem Freitag einem besonderen Kapitel DDR-Geschichte: Festen und Feiern. Denn in Ostdeutschland wurde schon vor dem Fall der Mauer bei jeder Gelegenheit gern gefeiert, ob im Betrieb, in der Gartensparte, im privaten Umfeld oder offiziell in Städten und Dörfern. Unter dem Titel «Der große Schwof - Feste feiern im Osten» sind mehr als 300 Fotografien vor allem aus den 1980er Jahren zu sehen. «Sie sind so heterogen, wie das Leben und die Lebenserfahrungen in diesem untergegangenen Land gewesen sind», erklärte die Kunstsammlung am Mittwoch. Gezeigt werden Arbeiten von 31 Künstlerinnen und Künstlern.

«Fragt man Menschen nach ihrem geselligen Leben in der DDR, geht fast immer ein Leuchten über ihre Gesichter. Viele erzählen gern von genau diesen Erinnerungen, von ungezwungenen Gemeinsamkeiten, an ein Miteinander jenseits der offiziellen Normen und politischer Vorgaben», hieß es in der Einladung zur Ausstellung. Ob Feiern, Tanzen oder Trinken: Zu allen Zeiten habe «Schwofen» als willkommenes Ventil für aufgestaute Energien gedient, die aus dem Diktat von Meinungen, Redeverboten, Diskreditierungen und einer Bevorteilung opportunistischer Verhaltensweisen erwachsen seien.

Laut Veranstalter reicht die Bandbreite der Arbeiten von der Männertagssause im Vogtland über Dorfhochzeiten und Spontanpartys in Kneipen und Wohnungen bis hin zu den legendären Modehappenings im Prenzlauer Berg. Jenseits aller Klischees vom «grauen Osten» werde so auch ein Stück Alltagskultur deutlich - lebendig, bunt und überraschend vielfältig. In Jena sind die Fotos bis Mitte Oktober zu sehen. 2024 folgt eine Präsentation im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus und in der Kunsthalle Rostock. An allen drei Orten werde die Ausstellung angepasst und in leicht veränderten Fassungen gezeigt, hieß es.

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