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Werbung für russischen Impfstoff Sputnik V

Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration
Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration

Nach dem vorläufigen Stopp der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca werben mehrere ostdeutsche Ministerpräsidenten für den russischen Impfstoff Sputnik V. «Russland ist ein großes Land der Wissenschaft, und ich habe nicht die geringsten Zweifel, dass die dortige Wissenschaft imstande ist, einen leistungsfähigen Impfstoff herzustellen», sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). «Der Impfstoff sollte zugelassen werden.» Schließlich habe Deutschland bei den Impfstoffen Kapazitätsprobleme.

Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) verwies wie Kretschmer darauf, dass über Zulassung zunächst die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zu entscheiden habe. «Grundsätzlich aber gilt: Im Kampf gegen Corona ist uns jeder Impfstoff willkommen, der sicher ist und wirkt und uns so hilft, die Pandemie zu überwinden», sagte er den Funke-Zeitungen. «Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sollte die Herkunft keine Rolle spielen. Schon als Kind bin ich mit einem russischen Impfstoff gegen Kinderlähmung immunisiert worden. Ich habe da keine Probleme.»

Thüringens Ministerpräsident Bode Ramelow (Linke) sagte den Funke- Blättern: «Ich wünsche mir seit langem viel mehr Druck von der Bundesregierung, dass wir mehr alternative Vakzine zugelassen bekommen.» Die Abhängigkeit von Astrazeneca mache die Impfstrategie angreifbar. «Es ist deshalb wichtig, dass endlich das Thema Sputnik V mit Nachdruck bearbeitet wird. Ich höre schon seit Wochen, dass Unterlagen fehlen. Wenn das wirklich so sein sollte, dann muss man das mit Russland rasch klären.» Er selbst wolle seine Kanäle nach Russland nutzen, um dabei zu helfen. «Ich will keine politische Zulassung. Aber ich will auch keine politische Ablehnung», so Ramelow.

In Deutschland waren die Impfungen mit Astrazeneca am Montag ausgesetzt worden. Laut Bundesgesundheitsministerium wurden bis Dienstagabend bundesweit acht Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet. Die Zahl der Fälle ist statistisch höher als in der Bevölkerung ohne Impfung. Derzeit wird untersucht, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und Thrombose besteht. Von der EMA wird am Donnerstag eine Empfehlung zur Sicherheit des Impfstoffs erwartet.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH