Hautkrebs-Diagnosen in Sachsen nehmen seit Jahren zu. Nach Angaben der Barmer Krankenkasse sind die Babyboomer-Generationen sowie ältere Jahrgänge besonders betroffen, aufgrund von UV-Schäden in Kindheit und Jugend. Wie aus deren jüngstem Arztreport hervorgeht, haben sich bis 2023 die Diagnosen bei schwarzem Hautkrebs von 8.100 auf etwa 16.800 mehr als verdoppelt, bei weißem Hautkrebs von etwa 32.000 auf rund 98.000 mehr als verdreifacht. Dabei erkrankten bei 50- bis 59-jährigen Frauen doppelt so viele wie im selben Alter der Jahrgänge 1946 bis 1955.
«Schwere Sonnenbrände in jüngeren Jahren hinterlassen bleibende Schäden», sagte Barmer Landesgeschäftsführerin Monika Welfens. Es seien Spätfolgen langer ungeschützter Sonnenbäder oder Solariumbesuche. Der sorg- oder arglose Umgang mit UV-Strahlen vor allem in den 1980er bis 1990er Jahren könne sich noch Jahrzehnte später rächen. «Die Haut vergisst nie.» Mit zunehmendem Alter sei Früherkennung daher wichtig, um Erkrankungen erfolgreich behandeln zu können.
Inzwischen mehr Männer als Frauen betroffen
Hautkrebs gehört laut Barmer zu den häufigsten Krebsarten im Freistaat. Laut dem Arztreport waren 2023 mehr Männer von schwarzem Hautkrebs betroffen als Frauen. Auch bei weißem Hautkrebs, der viel häufiger festgestellt wird, waren mehr Männer als Frauen betroffen.
«In den kommenden Jahren ist mit einem weiteren Anstieg der Hautkrebs-Diagnosen zu rechnen», sagte Welfens. Ursachen dafür seien unter anderem Verhaltensmuster in jungen Jahren, eine gestiegene Lebenserwartung und die wachsende Zahl hochbetagter Menschen. Während bei Männern ab 70 Jahren ein deutlich höheres Erkrankungsrisiko festzustellen ist, nimmt es bei den unter 40-Jährigen, vor allem ab den Jahrgängen nach 1980, ab.
Kasse sieht Umdenken bei jüngeren Generationen
Die Barmer führt diese Entwicklung auf ein gewachsenes Bewusstsein der Eltern für die Gefahren von Sonnenbaden und Solarienbesuchen zurück. «Während gebräunte Haut in den 80er und 90er Jahren noch als attraktiv galt, setzt sich heute ein Umdenken durch», sagte Welfens. Eltern widmeten dem Sonnenschutz ihrer Kinder größere Achtsamkeit und schützten sie besser.
Regelmäßige Screenings können helfen, das Hautkrebs-Risiko zu senken. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und das Vermeiden direkter Sonne seien daher essenziell, empfahl Welfens. Zudem sollten künstliche UV-Strahlung wie in Solarien gemieden und die Haut regelmäßig auf Veränderungen untersucht werden. «Gesunde Bräune gibt es nicht.»
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