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Erinnern an ungeklärten Tod von Asylbewerber vor 16 Jahren

Ein Teilnehmer einer Demonstration zum Gedenken an Oury Jalloh hält ein Schild.. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Teilnehmer einer Demonstration zum Gedenken an Oury Jalloh hält ein Schild.. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Vor 16 Jahren starb der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Polizeizelle, nun haben Hunderte Menschen in Leipzig an seinen ungeklärten Tod erinnert. Bei einer Kundgebung am Donnerstagabend an der Biedermannstraße/Auerbachstraße nahmen nach Angaben der Polizei etwa 250 Menschen teil und damit mehr als die zuvor festgelegte Teilnehmergrenze von 200. Die zuständige Behörde ließ die Versammlung jedoch «unter der Gewährleistung eines entsprechenden Mindestabstandes» weiterlaufen, wie es hieß. Es habe keine Vorkommnisse gegeben.

Eine andere Versammlung gab es bereits am Nachmittag im Bereich der Richard-Wagner-Straße. Daran hätten etwa 120 Menschen teilgenommen, teilte die Polizei mit. Auch diese sei ohne Vorkommnisse verlaufen.

Der Asylbewerber aus Sierra Leone war am 7. Januar 2005 bei einem Brand in einer Dessauer Polizeizelle gestorben. Wie genau es zu seinem Tod kam, konnte auch in zwei Gerichtsverfahren gegen zwei Polizisten nicht geklärt werden. Jalloh soll nach den Ermittlungen der Behörden den Brand in der Gewahrsamszelle des Dessauer Polizeireviers selbst gelegt haben. Der Mann war den Angaben zufolge an Händen und Füßen gefesselt. Wiederholt wurde der Vorwurf geäußert, er sei ermordet worden. Der Fall war in Sachsen-Anhalt von zwei Sonderberatern untersucht worden, die der Landtag eingesetzt hatte. Deren Bericht listete eine Reihe von Fehlern auf, Konsequenzen hatte das bislang aber nicht.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH