Fünf Monate vor der Landtagswahl am 1. September hat der Sächsische Kultursenat mehr Unterstützung für Kunst und Kultur besonders jenseits urbaner Zentren gefordert. Diese seien «wesentliche Bestandteile einer demokratischen Gesellschaft» und schafften auch in ländlichen Regionen «nachhaltige Impulse des Miteinanders», heißt es in einem am Montag in Dresden veröffentlichten Positionspapier. Darin verlangte das Gremium gerade im aktuellen Wahljahr ein «klares Bekenntnis» aller Parteien zum Erhalt von Sachsens Kulturlandschaft sowie zu Offenheit für neue Ideen in Kunst und Kultur. Freistaat, Kommunen und Landkreise müssten auch weiterhin Kultur in der Fläche ermöglichen, erhalten und fördern.
Das Gremium verlangt seit Jahren eine regelmäßige Anpassung des Kulturraumgesetzes an sich verändernde Realitäten sowie die Berechnung der Landeszuweisungen jährlich zu aktualisieren. Es gehe um eine «vorausschauende Kulturpolitik», verbunden mit einer klaren Finanzpolitik, «die erwartbare tarifliche Entwicklungen in die Planung aufnimmt». Dabei müssten Stadt und Land, Institutionen wie Freischaffende gleichermaßen in den Blick genommen werden. Es gehe nicht nur um Ermöglichung von Kultur, sondern auch um die Erreichbarkeit der Kulturorte, Entbürokratisierung bei Förderanträgen oder Kultur an neuen Orten und kulturelle Bildung.
«Die zu Ende gehende Legislatur hat viele Probleme der Kultur im Land betrachtet und diskutiert», sagte Kultursenat-Präsident Albrecht Koch. Dennoch seien «wesentliche Herausforderungen» nicht bewältigt worden. Dazu gehöre unter anderem eine verlässliche Finanzierungslösung für die Kulturraumtheater und weitere Institutionen der Kultur und kulturellen Bildung.
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