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Köpping fordert SPD zur Selbstkritik auf

SPD-Vizechefin Petra Köpping hat ihre Partei zur Selbstkritik aufgerufen. (Archivbild) / Foto: Michael Kappeler/dpa
SPD-Vizechefin Petra Köpping hat ihre Partei zur Selbstkritik aufgerufen. (Archivbild) / Foto: Michael Kappeler/dpa

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping ist seit Kurzem stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende. Jetzt fordert sie ihre Partei auf, eigene Fehler aufzuarbeiten.

Selbstkritik statt Schönfärberei: Sachsens Sozialministerin und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Petra Köpping redet offen über Fehler in den eigenen Reihen. «Wir müssen die Wahlniederlage der SPD erst noch aufarbeiten», sagte sie im Podcast «Politik in Sachsen» von «Sächsischer Zeitung» und «Leipziger Volkszeitung».

Kurz nach dem SPD-Bundesparteitag rief die 67 Jahre alte Politikerin ihre Partei dazu auf, stärker die eigenen Fehler aufzuarbeiten – sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene. «Die Wahlniederlage, die Abgabe der Kanzlerschaft, der Verlust vieler Mandate und vieles mehr steckt den Menschen noch in den Knochen», betonte Köpping.

Kritik an Lars Klingbeil

Nach Ansicht von Köpping hat auch das zum extrem schlechten Abschneiden von Alt- und Neu-SPD-Chef Lars Klingbeil auf dem Parteitag geführt. «Auch dass er sich zwei Tage nach der Wahl quasi selbst zum Fraktionsvorsitzenden ernannte, hat mit dazu geführt, dass man gesagt hat: "Lars Klingbeil, so geht das nicht. Leute, so kann man das nicht machen".» 

Vielen sei bestimmt auch aufgestoßen, dass einer der Vorsitzenden Verantwortung übernahm und der andere nicht, spielte Köpping auf den Rückzug von Saskia Esken an. Köpping selbst war zur Wahl für die neue SPD-Spitze angetreten und bekam einen der Stellvertreterposten.

Köpping warnt ihre Partei in Sachsen vor Lagerbildung

Auch in Sachsen wünsche sie sich weniger Lagerbildung und mehr Miteinander in der Parteiführung, sagte Köpping. Dazu gehöre es auch, sich gegenseitig Kritik anzuhören und damit umgehen zu können. Die scharfe Kritik des langjährigen SPD-Landeschefs und früheren Wirtschaftsministers Martin Dulig kürzlich auf dem Landesparteitag sei jedoch «nicht in Ordnung» gewesen. 

Dulig hatte auf dem Parteitag öffentlich gemacht, dass er Fraktionschef Henning Homann als Parteichef nicht wiederwählen werde. «Eine kleine Gruppe macht sich die Partei zur Beute», sagte Dulig und warf Homann Fehler bei der Regierungsbildung und auch bei den Verhandlungen zum Doppelhaushalt vor. 

Köpping zeigte sich von der Attacke überrascht. «Auch weil er mir signalisiert hat, dass er mit sich seinen Frieden gefunden hat», sagte sie über Dulig. Für ihn sei der Wechsel aus dem Amt eine «krasse Veränderung» gewesen, er habe Verantwortung gehabt und sei nun Teil einer Gruppe: «Also insofern muss er das lernen.»

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