Ein Indianer in der Schule in Naundorf. Im Rahmen der Projektwoche hatten am Montag Schüler der Grundschule Naundorf die Möglichkeit, NuVassie W. Blacksmith, der dem Stamm der Oglala – Lakota angehört, kennenzulernen. Im Vorfeld äußerte er sich zu den Workshops: „Ich freue mich auf die Begegnung und den Austausch mit Kindern und Jugendlichen. Denn sie sind die Zukunft. Wo Lakota - so leben, dass man sich all der Dinge um einen herum bewusst ist. Darüber würde ich gerne mit ihnen sprechen.“
NuVassie Blacksmith, der hier erstmalig Workshops in verschiedenen Einrichtungen veranstaltet, entstammt einer sehr traditionellen Familie. In seiner Heimat ist der junge Vater ein erfolgreicher Rodeoreiter, der seine Kräfte mit Bullen misst. Mit viel Leidenschaft und Stolz zeigt er auf den Karl-May-Festtagen beeindruckende traditionelle Tänze, die er in kostbaren, kunstvoll verzierten Regalia aufführt, und vermittelt dabei einen tiefen Eindruck von der kulturellen und spirituellen Bedeutung dieser Rituale. Den Grundschülern vermittelte er einen Eindruck seiner Sprache, indem er mit ihnen Zahlen und Farben in Lakota übte. Wissbegierig lauschten die Kinder den Erklärungen zu den vier heiligen Pflanzen (Medizin) oder auch der Erklärung des Medizinrades und der Zuordnung der Himmelsrichtungen und den jeweiligen Eigenschaften. Die Lakota-Indianer, ein Stamm der Sioux, leben in South Dakota in einem Reservat.
NuVassie Blacksmith ist an mehreren Einrichtungen zu Gast, worüber auch Katharina Schacht, One Spirit Deutschland e.V., sehr glücklich ist: „Dass in diesem Jahr mit den Schulworkshops und einem Indianer zum Anfassen ein echter kultureller Austausch stattfindet, freut mich sehr. Ich hoffe, dass die Kinder und Jugendlichen viele Fragen stellen und auch einige Klischees abgebaut werden – NuVassie reitet nicht auf Arbeit und er besitzt auch ein Smartphone. Trotzdem ist er tief in der Kultur der Lakota verwurzelt und lebt sie. Jeden Tag.“
Björn Reinemer, der die 32. Karl-May-Festtage erstmals als künstlerischer Leiter betreut, erklärt: „Es ist mir ein großes Anliegen, Generationen und Kulturen miteinander zu verbinden. Im Rahmen unseres Schulprojekts gelingt es uns, mit Gästen der First Nations in einen offenen Austausch zu treten. Der Prolog an den Schulen vor den Karl-May-Festtagen schafft den Nährboden – für echte Völkerverständigung im Sinne Karl Mays.“
Während der Karl-May-Festtage ist NuVassie Blacksmith mehrfach mit Musik, Tanz und Geschichten zu erleben. Weitere Informationen zu den Karl-May-Festtagen und Programmpunkten finden Sie auf www.radebeul.de/karlmay.