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Die Private Krankenversicherung auf dem Vormarsch – warum immer mehr Menschen privat versichert sind

DarkoStojanovic / Pixabay.com
DarkoStojanovic / Pixabay.com

Ob Voll- oder Zusatzversicherung – die PKV wird zunehmend beliebter – doch was ist beim Abschluss zu beachten?

Die Private Krankenversicherung galt etliche Jahre als die Versicherung für Gutverdienende, Selbstständige und Beamte. Diese Fakten stimmen natürlich weiterhin, dennoch entwickelt sich die Zahl der Privatversicherten nach oben. Ein Grund dafür ist der wirtschaftliche Aufschwung der vergangenen Jahre, dank dem sich die Jahresentgelte auch positiv nach oben entwickelten. Mehr Personen kamen somit über die Beitragsbemessungsgrenze. Für das Berichtsjahr 2018 sanken die Versichertenzahlen minimal, doch in den Jahren zuvor zeigte sich auch auf diesem Gebiet ein Wachstum. Aber warum entscheiden sich Verbraucher dazu, sich privat zu versichern oder zumindest eine Zusatzversicherung in Anspruch zu nehmen?

Hohes Leistungsniveau

Die Private Krankenversicherung bietet, mit Ausnahme des Basistarifs, ein deutlich erhöhtes Leistungsniveau. Dieses lässt sich in den gesetzlichen Versicherungen nur erreichen, wenn Zusatzversicherungen abgeschlossen werden und Versicherte somit über Umwege teils privat versichert sind. Wer hingegen die Möglichkeit hat, sich privat zu versichern, der kann direkt aus dem Vollen schöpfen:

- Arztdichte – schon die reine Dichte an Haus- und Fachärzten ist für einen Privatpatienten größer, da er Praxen aufsuchen kann, die sich auf Privatpatienten spezialisieren. Die Wartezeiten bei Haus- und Fachärzten sind meist kürzer, da Slots für Privatpatienten freigehalten werden.

- Zahnbehandlungen – nicht nur werden reine Prophylaxe-Behandlungen von der PKV abgedeckt, auch die Möglichkeiten bei Zahnbehandlungen sind wesentlich vielseitiger. Zugleich trägt die Private Krankenversicherung einen hohen Anteil beim Zahnersatz und erlaubt mitunter die Nutzung von Implantaten.

- Krankenhaus – je nach Tarif gibt es das Krankengeld. Zugleich können Patienten von der Regelung für Einbettzimmer Gebrauch machen oder die Chefarztbehandlung anfordern.

- Heilmethoden – in vielen Tarifen sind nicht nur Heilpraktiker-Behandlungen inbegriffen, sondern auch Akupunktur und weitere ganzheitliche Behandlungen, die der gesetzlich Versicherte selbst tragen muss.

Interessenten sollten sich die Tarife der PKV dennoch im Vorfeld genau anschauen. Da es eine Tarifstruktur gibt, sind manche Inhalte nicht in allen Tarifen inkludiert. Für Interessierte gilt somit, sich vorab darüber Gedanken zu machen, welche Inhalte besonders wertvoll sind und nach diesen Kriterien einen Tarif auszusuchen. Über eine PKV Test Übersicht lässt sich zudem ein Überblick gewinnen, welche Tarife aktuell zur Verfügung gestellt werden.

Anfangs ist die PKV sehr günstig

Grundsätzlich ist es sinnvoll, möglichst schon in jungen Jahren in die PKV zu wechseln. Gesundheitliche Ausschlüsse aufgrund von Vorerkrankungen sind nun unwahrscheinlicher, zudem ist die monatliche Belastung durch das niedrigere Risiko geringer. Doch genau hier lauert die Krux der privaten Krankenversicherung. Ist sie in jungen Jahren noch günstig, so steigen die Beiträge mit dem Lebensalter und eventuell auftretenden Erkrankungen. Zwar gibt es versicherungsseitig eine Altersrückstellung, doch reicht die oft nicht aus.

Um das Problem im Alter zu umgehen, ist es ratsam, privat vorzusorgen. Das gelingt beispielsweise, indem ein Teil der Beitragsersparnis in jungen Jahren sinnvoll angelegt wird, sodass im Alter der erhöhte Beitrag von den Ersparnissen ausgeglichen werden kann. Junge Versicherte sollten sich hierfür die wahrscheinliche Beitragsentwicklung ansehen und einen Mittelwert festlegen, der den monatlich anzulegenden Betrag abbildet. Wichtig ist bei dieser Methode, eine möglichst solide Anlagevariante auszuwählen.

Für den Notfall bieten die privaten Krankenversicherer jedoch auch den Basistarif an. Er ist den gesetzlichen Versicherungsleistungen nachempfunden und kostet somit einen wesentlich geringeren Beitrag. Versicherte haben die Möglichkeit, von dem üblichen PKV-Tarif in den Basistarif zu wechseln. Allerdings ist der Leistungsumfang nun eingeschränkt und muss, sofern es die Versicherten wünschen, mit Zusatzversicherungen verbessert werden. Diese Zusatzversicherungen kosten natürlich auch einen Beitrag.

Fazit - rechtzeitig ans Alter denken

Die wenigsten Menschen möchten sich in jungen Jahren, gar am Anfang des Berufslebens, mit dem Alter befassen. Doch gerade Privatversicherte sollten dies tun und frühzeitig Ersparnisse bilden, die es ihnen erlauben, auch im hohen Alter noch den hohen Leistungsumfang der Versicherung auskosten zu können. Die Beiträge steigen mit dem fortschreitenden Lebensalter und so mancher Senior muss im Alter in den Basistarif wechseln, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichen, den üblichen Beitrag zu zahlen. Wer vorzeitig vorgesorgt hat, der kann die finanzielle Lücke schließen.