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Unibibliothek wird später fertig: Einzug erst 2020

dpa / Peter Endig
dpa / Peter Endig

Das frühere Fabrikgebäude ist von außen schon als Universitätsbibliothek erkennbar, doch mit der Nutzung muss die Technische Universität (TU) Chemnitz noch bis zum nächsten Jahr warten. Entgegen dem Zeitplan soll der Umbau der ehemaligen Spinnerei erst Ende dieses Jahres statt in diesem Sommer fertig werden. «Die Bauleistungen für die Zentralbibliothek der TU Chemnitz sollen bis zum Jahresende abgeschlossen werden», teilte der zuständige Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Damit steht fest, dass die Uni erst 2020 die Bibliothek nutzen kann. Denn zwischen dem Ende der Bauleistungen und der Ausstattung der Räume durch die Hochschule sowie dem Umzug liegt erst noch die Inbetriebnahme. Dabei werden laut SIB unter anderem die sicherheitstechnischen Anlagen geprüft.

Die Gerüste an der frisch verputzten Fassade sind bereits gefallen, aber innen wie außen wird fleißig gewerkelt. «Schön, dass der Schriftzug Universitätsbibliothek schon zu sehen ist», sagte Uni-Sprecher Mario Steinebach. Die denkmalgeschützte Alte Aktienspinnerei am Rande der Chemnitzer Innenstadt wird seit Juni 2015 umgebaut. In dem früheren Fabrikgebäude werden die Bibliotheken der TU aus verschiedenen Standorten zusammengeführt. Auf mehr als 12 300 Quadratmetern werden künftig rund 1,45 Millionen Bände untergebracht.

Insgesamt stehen dann 710 Arbeits- und Leseplätze zur Verfügung. In der Bibliothek sollen 70 Mitarbeiter beschäftigt sein. Die Gesamtkosten für den Umbau bezifferte der Staatsbetrieb auf 52 Millionen Euro. 13,5 Millionen Euro davon steuerte die Europäischen Union als Fördermittel bei.

Seit Baubeginn vor vier Jahren sind rund 20 000 Tonnen Abbruchmaterial von dem lange Zeit ruinösen Industriegebäude geräumt worden. Wegen des Denkmalschutzes der Bausubstanz habe ein Großteil davon von Hand abgetragen werden müssen. Anschließend wurden rund 5500 Tonnen Beton verbaut und 185 Kilometer Kabel gezogen.

Während der Umbauarbeiten sind die Bauherren insbesondere auf zwei Probleme gestoßen. Zum einen habe sich laut sächsischem Finanzministerium der Untergrund als unerwartet schlecht erwiesen, so dass erst noch eine Stabilisierung notwendig wurde. Desweiteren war durch das undichte Dach während vieler Jahre des Leerstands die Deckenkonstruktion stärker beschädigt als erwartet.

Die Alte Aktienspinnerei war in den späten 1850er Jahren erbaut worden und einst die größte Spinnerei Sachsens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. Das vierte und fünfte Stockwerk waren weg. Seit 2004 stand das Gebäude leer. Mit dem Umbau wurde die einstige Fassade wieder erschaffen, die früheren Stockwerke sowie die historischen Bogenfenster sind entsprechend des Denkmalschutzes wieder hergestellt worden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Endig