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Stange: Weitere Medizinstudienplätze nur mit Landesgeld

dpa / Monika Skolimowska
dpa / Monika Skolimowska

Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) sieht derzeit keine Chance, zusätzliche Medizinstudienplätze über den Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern zu finanzieren. Dafür fehle schlichtweg das Geld, sagte Stange am Mittwoch in Dresden. Weitere Studienplätze könnten nur aus dem Etat des Landes finanziert werden. Hintergrund ist die noch unklare Finanzierung von 100 zusätzlichen Studienplätzen in der Medizin, die Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) unlängst ankündigte. Sachsen will damit vor allem den Ärztemangel auf dem Land beseitigen. Die Kosten für die zusätzlichen Plätze würden sich auf mindestens 20 Millionen Euro belaufen.

Der Hochschulpakt war 2006 ins Leben gerufen worden, damit vor allem ostdeutsche Hochschulen zusätzliche Studienplätze schaffen, um die doppelten Abiturjahrgänge aufzunehmen. Sachsen hat daraufhin seine Kapazitäten von rund 105 000 trotz Rückganges der sächsischen Abiturienten aufrechterhalten und erhielt dazu vom Bund jedes Jahr 80 Millionen Euro. Der Hochschulpakt läuft Ende 2020 aus und wird durch einen zeitlich nicht befristeten Zukunftspakt ersetzt. Über ihn soll Sachsen nun jährlich 71 bis 75 Millionen Euro bekommen. Das ist auch der Grund, weshalb weitere Aufgaben aus Mitteln des Hochschulpaktes nicht bezahlt werden können, sagte Stange. Allein die zusätzlichen Stellen für die Ausbildung von Lehrern würden pro Jahr mit 20 Millionen Euro zu Buche schlagen. 30 Millionen Euro brauche man für das sogenannte Überlastpaket, dass die Hochschulen als Ausgleich für frühere Stellenstreichungen erhalten. Für Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung seien acht Millionen Euro gebunden, weitere vier Millionen Euro pro Jahr für die schon einmal erhöhte Kapazität in der Medizinerausbildung um 20 auf jetzt 560 Studienplätze. Zudem wird an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden gerade ein Modellstudiengänge mit 50 zusätzlichen Medizinerstudienplätzen am Chemnitzer Klinikum entwickelt. Stange verwies zudem auf Unwägbarkeiten in der Zukunft. Da künftig Hebammen, Pflegewissenschaftler und Psychotherapeuten an Hochschulen ausgebildet werden sollen, bestehe auch hierfür erhöhter Geldbedarf. Fazit der Ministerin: Weitere Studienplätze können nur aus dem Etat des Landes finanziert werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Monika Skolimowska