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Drittes Schuljahr an der Universitäts­schule Dresden: Schul­gemein­schaft wächst

Maria Völzer
Maria Völzer

500 Schüler:innen in den Klassenstufen 1-7 starten ins neue Schuljahr. Großes Interesse bei Elternschaft. Nächster Schritt ist die Gemeinschaftsschule.

Mit 500 Schülerinnen und Schülern in den Jahrgangsstufen 1 bis 7 ist die Universitäts­schule Dresden in ihr drittes Schuljahr gestartet. Vor zwei Jahren hatte die neugegründete Schule mit 200 Schüler:innen begonnen. Auch für das kommende Schuljahr 2022/23 ist das Interesse groß: Im September wurden für die 75 verfügbaren Schulplätze in der Klassenstufe 1 bereits über 160 Schulanfänger:innen angemeldet – ein Spitzenwert im städtischen Vergleich. Bei der Auswahl wird die Schulleitung durch Vorschläge der Forschung unterstützt, die eine repräsentative Stichprobe in der Schulgemeinschaft benötigt.

Digital gestützt durchs Corona-Schuljahr

Durch die Erfahrung, dass auch unter schwierigen Bedingungen die ersten beiden Jahre gemeistert gemeinsam wurden, geht die Schulgemeinschaft gestärkt in das neue Schul­jahr. Nur ein Halbjahr nach der Gründung konnten bei den ersten Corona-bedingten Schulschließungen die Lehrkräfte, Eltern- und Schüler:innenschaft bereits von den ersten Erfahrungen mit selbstständigen Lernformen und dem Umgang mit der Schul- und Lern­managementsoftware profitieren. Diese bietet unter anderem eine Kommu­ni­ka­tions­platt­form und einen digitalen Stundenplan. So konnte schnell und flexibel auf die sich ständig verändernden Bedingungen reagiert werden, denn der Stundenplan wird jeweils für einen Projektzyklus, nicht für das gesamte Schuljahr erstellt und abgebildet. Die zahlreichen Aktivitäten des Elternfördervereins unterstützten auch unter den heraus­fordernden Bedingungen das Gemeinschaftsleben der wachsenden Schule.

Neben der Integration eines wachsenden Kollegiums und einer größer werdenden Schüler:innenschaft konnte die Umsetzung des pädagogischen Konzepts in der Praxis konzeptionell weiterentwickelt werden. So ist das Projektlernen mit verschiedenen Fachperspektiven verbunden und dafür kommt an der Schule ohne Lehrbuch schon ein sich stets weiter entwickelnder Korpus mit Lernbausteinen (z.B. Statistik lesen, Bericht schreiben, Flächen berechnen) zum Einsatz.

Portrait Anke Langner, wissenschaftliche Leiterin der Universitätsschule Dresden, eine brünette Frau im dunkelblauen Oberteil mit Brille. „Corona hat das Konzept der Universitätsschule Dresden bestätigt. Es zielt auf das zunehmend selbstständige und durch die Neugier des Kindes motivierte Lernen. Die größte Schwierigkeit war die Ermöglichung von kooperativen Lernprozessen in der Zeit der Schulschließung."

Prof. Dr. Anke Langner,
Professorin für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Inklusive Bildung und wissenschaftliche Leiterin der Universitätsschule Dresden

Erreicht werden konnten diese Fortschritt auch trotz des aktuellen Raum- und Lehr­kräfte­mangels. Gerade in der Zeit der Schulschließungen konnte dieser nur bedingt durch die Partnerorganisationen für Ganztagsangebote (GTA) aufgefangen werden. Die GTA-Partner sind fester Bestandteil des rhythmisierten Ganztags aus Lern- und Entspannungsphasen, der aktuell noch nicht wie im Konzept beschrieben umgesetzt werden kann. Auch ist der Schulversuch noch nicht mit zusätzlichen Ressourcen für Lehrkräfte und Erzieher:innen ausgestattet, zum Beispiel zur Reflexion ihrer Praxis. So leisten die Pädagog:innen etwa Rückmeldungen an das begleitende Forschungsprojekt und gemeinsame Weiter­ent­wick­lung des Konzepts im Rahmen des regulären Stundendeputats.

Nächster Meilenstein: Gemeinschaftsschule

Nach der Gründung wurde zum Beginn des Schuljahrs 2021/22 mit der Notenbefreiung bis zur Klassenstufe 9 ein wichtiger Meilenstein erreicht. Der nächste ist nun die Gründung der ersten öffentlichen Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe in Dresden. Dafür hat sich die Schulkonferenz bereits im März eindeutig ausgesprochen. Über die Einrichtung wird voraussichtlich im November im Stadtrat abgestimmt. Voraus­setzung dafür ist die 4-Zügigkeit im 5.-10. Jahrgang, so dass ein 3-zügiger Abiturjahrgang möglich wird.

Die wachsende Schulgemeinschaft braucht auch unabhängig von der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule mehr Platz, denn eröffnet wurde die Schule in einem Gebäude, das mitwachsen muss. Dafür ist im kommenden Schuljahr zunächst die Errichtung mobiler Raumeinheiten geplant. Über einen Neubau und / oder die Sanierung eines weiteren fuß­läu­fig erreichbaren DDR-Schulbaus wird die Stadt Dresden noch abschließend ent­schei­den.

Portrait Maxi Heß, Schulleiterin der Universitätsschule Dresden, eine blonde Frau im dunkelblau und rot quer gestreiften Oberteil mit Brille. „Die Universitätsschule geht gestärkt in das dritte Jahr. Wir freuen uns über das große Interesse an zeitgemäßen Lernmethoden in der Dresdner Elternschaft. Dafür bildet sich auch das Lehrkräfteteam in der Pädagog:innenakademie stetig weiter.“

Maxi Heß, Leiterin der Universitätsschule Dresden

Über die Universitätsschule Dresden

Die Universitätsschule Dresden ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Grund- und Oberschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissenschaftlicher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus wird sie Aus- und Weiterbildungsschule der TU Dresden für zukünftige und derzeitige Lehrkräfte sein.

Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
Informationen zur Universitätsschule Dresden: https://universitaetsschule.org

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