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Markus Schlimbach als DGB-Landeschef wiedergewählt

Markus Schlimbach, DGB-Vorsitzender von Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Markus Schlimbach, DGB-Vorsitzender von Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Markus Schlimbach ist für weitere vier Jahre an die Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Sachsen gewählt worden. Bei der Bezirkskonferenz am Samstag in Chemnitz erhielt er ohne Gegenkandidat 84 Prozent der Stimmen, wie der DGB mitteilte. Er wolle für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne sowie eine weitere Angleichung an das Niveau westdeutscher Regionen kämpfen, erklärte der 56-Jährige. Zudem forderte er eine Reform der Schuldenbremse im Freistaat. Der frühere Buchhändler steht seit 2017 an der Spitze des DGB-Landesbezirks.

«Die Unternehmen in Sachsen werden den Wettlauf um Fachkräfte nicht mit warmen Worten und Niedriglöhnen gewinnen», betonte Schlimbach. «Wir werden gemeinsam dafür kämpfen, dass Tarifverträge und Mitbestimmung auch in Sachsen zur Normalität werden.» Dabei nahm er auch die Landespolitik in die Pflicht. Sie müsse noch dieses Jahr ein modernes Vergabegesetz schaffen, sodass öffentliche Aufträge nur noch an Betriebe mit Tarifvertrag gehen dürfen. «Viel zu lange wurden von Land und Kommunen Aufträge an Unternehmen mit Billiglöhnen vergeben», monierte Schlimbach. «Damit muss jetzt Schluss sein.»

An der Konferenz beteiligten sich den Angaben nach rund 100 Delegierte der acht DGB-Mitgliedsgewerkschaften, die zusammen rund 257 000 Mitglieder im Freistaat haben. Dazu gehören etwa die IG Metall, die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die IG Bergbau, Chemie, Energie. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Delegierten digital zugeschaltet. Neben dem Vorsitzenden wurde am Samstag auch die Stellvertreterin neu gewählt. Amtsinhaberin Anne Neuendorf trat nicht wieder an, ihre Nachfolgerin wurde mit 93 Prozent der Stimmen die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe.

Sachsens SPD-Chefs gratulierten Schlimbach und Kolbe und sicherten beiden Unterstützung zu. Die SPD arbeite traditionell eng mit den Gewerkschaften zusammen, erklärten Kathrin Michel und Henning Homann. «In keinem Bundesland ist der Niedriglohnsektor so groß und die Tarifbindung so niedrig. Gewerkschaften und Sozialdemokratie haben hier einen klaren Auftrag.» Die zum 1. Oktober geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro sei ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssten.

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