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Grundwasserstände in Sachsen gesunken - Managementkonzept

Sachsen hat sinkende Grundwasserstände registriert. (Symbolbild) / Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Sachsen hat sinkende Grundwasserstände registriert. (Symbolbild) / Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Noch herrscht keine Alarmstimmung. Dennoch will der Umweltminister ein Achtungszeichen setzen. Das Wasser wird auch in Sachsen knapp.

Sachsen sorgt sich um seine künftige Wasserversorgung. Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) berichtete nach der Kabinettssitzung in Dresden von sinkenden Grundwasserständen. Demnach liegt der Wert an 80 Prozent der Messstellen im Schnitt 43 Zentimeter unter den monatstypischen Werten. Im Juni 2024 waren es an 41 Prozent der Messpunkte nur 21 Zentimeter gewesen. 

Talsperren lassen Wasser ab, um Fließgewässer zu stabilisieren

Eine Frühjahrstrockenheit habe Sachsen 40 Prozent weniger Regen beschert als üblich, sagte von Breitenbuch. In den Flussgebieten seien die Wasserstände und Durchflüsse ähnlich niedrig wie 2018 und 2020. Die Talsperren hätten die Abgabe von Wasser erhöht, um die Fließgewässer zu stabilisieren. «Die Lage ist nicht besorgniserregend, aber ein Achtungszeichen möchten wir hier schon geben.»

Kabinett will Managementkonzept für Niedrigwasser erarbeiten 

Das Kabinett hatte sich zuvor mit Risiken sinkender Wasserstände befasst und will nun ein Managementkonzept für Dürre und Niedrigwasser erarbeiten. Die Bäume seien satt grün, aber im Untergrund gebe es ein Defizit, sagte der Minister. Künftig habe man ein «prognostisch abnehmendes Wasserangebot bei gleichzeitig steigenden Anforderungen aus der Landwirtschaft, Industrie und Bevölkerung». Man müsse sich auf Nutzungskonflikte vorbereiten.

Von Breitenbuch zufolge korrespondieren die Angaben zum Grundwasser mit einer am Montag vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland vorgelegten Studie. Demnach haben vor allem die Städte Dresden und Leipzig sowie der Landkreis Görlitz ein großes Grundwasserproblem. «Unsere Grundwasserreserven werden systematisch übernutzt – dabei verpflichtet uns die EU-Wasserrahmenrichtlinie schon seit Jahren, den guten Zustand des Grundwassers zu sichern», erklärte der sächsische BUND-Chef Felix Ekardt. 

Das Konzept zum Niedrigwasser-Management soll unter anderem eine Toolbox und konkrete Maßnahmen und Informationen für die Bevölkerung umfassen. Zudem ist der Ausbau eines Monitoring-Netzwerkes mit Experten vor Ort vorgesehen. In die Planungen sollen die Land- und Forstwirtschaft sowie die öffentliche Wasserversorgung einbezogen werden.

Appell für sparsamen Wasserverbrauch

«Denken wir vor allem in den nächsten Wochen und Monaten an einen sparsamen und zielgerichteten Wasserverbrauch. Sei es bei jedem daheim oder auch bei der Diskussion darum, wie Mittel aus dem Sondervermögen klug eingesetzt werden können. Ohne Wasser ist alles nichts - das sollte es uns also wert sein», betonte der Minister abschließend. 

Nach Angaben des Umweltministeriums bezieht Sachsen 40 Prozent seines Wasserbedarfs aus Talsperren, den Rest aus Fließgewässern und Brunnen. Der Wasserverbrauch pro Einwohner und Tag hat sich im Freistaat in den vergangenen drei Jahrzehnten stark reduziert. 1991 lag der Verbrauch bei knapp 140 Litern, 2022 bei 95,5. Bundesweit wurden in den vergangenen Jahren täglich knapp 120 Liter pro Person verbraucht.

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