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Protest aus Dresden gegen Italiens Innenminister Salvini

dpa / Giuseppe Lami
dpa / Giuseppe Lami

Das Vorgehen des italienischen Innenministers Matteo Salvini gegen Migranten des Dorfes Riace hat am Dienstag in Dresden Protest ausgelöst. Riaces Bürgermeister Domenico Locano war 2017 mit dem «Dresden-Preis» geehrt worden, weil er leerstehende Häuser seines Dorfes Flüchtlingen zur Verfügung stellte. Salvini siedelt die Hilfesuchenden nun um. Locano wurde wegen Begünstigung illegaler Einwanderung festgenommen. Er soll unter anderem Scheinehen zwischen Flüchtlingen und Einwohnern von Riace organisiert haben.

«Wir haben Riace mehrmals besucht und waren beeindruckt von dem Integrationsmodell. Migranten, mit denen wir dort sprachen, fühlen sich heimisch, leben oft schon mehrere Jahre in Riace. Ihre Kinder gehen da zur Schule. Eine so modellhaft funktionierende Gemeinschaft von Einheimischen und Migranten nun zu zerstören, kann nur als desaströser, menschenverachtender Fehler bezeichnet werden», erklärten der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) und die Publizistin Heidrun Hannusch für die Friends of Dresden, die den «Dresden-Preis» alljährlich verleiht.

«Unbestritten braucht es in der Europäischen Gemeinschaft dringend gemeinsame Antworten auf die Fragen, die sich durch den Zustrom von Migranten stellen. Es ist aber völlig inakzeptabel, wenn erfolgreiche Integrationsprojekte Opfer von populistischer Politik werden - egal, wo dies in Europa passiert», sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Giuseppe Lami

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