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Kretschmer schließt Impfpflicht erneut nicht völlig aus

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schließt eine spätere Impfpflicht für eine Corona-Schutzimpfung weiter nicht völlig aus. Momentan stelle sich diese Frage aber noch nicht, sagte er am Montag in einer gemeinsamen Online- Pressekonferenz mit seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU). Man dürfe in dieser Situation nicht zu schnell «nie» sagen. Ähnlich hatte sich Kretschmer am Wochenende bereits in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» geäußert.

Wer sich nicht impfen lassen wolle, werde seine Grundrechte aber nicht verlieren, sagte Kretschmer: «Das wäre ja noch schöner.» Derzeit gebe es nicht genügend Impfstoff, um jeden zu impfen, der das wolle. «Deshalb kann man diese Frage jetzt nicht beantworten.» Es gehe auch um die Frage, welche Kosten die Pandemie verursache und ob man auch nur im Ansatz das Risiko eingehen wolle, dass so etwas noch einmal passiert. Zudem müsse man abwarten, welche Erfahrungen es mit dem Impfstoff gebe, welchen Schutzfaktor und welche Verträglichkeit er bringe.

Söder wollte mit Blick auf eine mögliche Impfpflicht nicht so weit gehen. Es müsse aber eine andere Form von Wahrnehmung geben: «Es ist doch ganz klar: Wenn sich jemand nicht impfen lassen will und jemand anderes impft sich, warum soll der, der sich impfen lässt, dann die entsprechenden Nachteile in Kauf nehmen.» Das sei nicht gerecht. «Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere.» Für diejenigen müsse sich das Leben so weit wie möglich normalisieren.

«Das Wichtigste ist jetzt, dass jeder ein Angebot bekommt, der sich impfen lassen will. Im Moment erleben wir ja eher die Situation, dass sich viele impfen lassen wollen und keine Chance haben, geimpft zu werden», betonte Söder. Es sei auch wichtig, dass man bald Impfstoffe für Kinder und Jugendliche habe: «Ich halte es nach wie vor für sinnvoll, dass wir auch die Zulassungsverfahren beschleunigen.» Andernfalls verliere man Impfgeschwindigkeit. Der Verlust von Impfgeschwindigkeit sei die «Verzögerung von Freiheit».

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH