Radfahren bleibt Herausforderung – Stadt Leipzig lehnt Zwischenlösung ab
Für Radfahrende im Westen Leipzigs bleibt die Situation auf der Zschocherschen Straße prekär. Die enge Verkehrsführung mit parkenden Autos, Straßenbahnen und einem schlechten Straßenzustand macht das Radfahren dort gefährlich und unkomfortabel. Obwohl über 4000 Bürgerinnen und Bürger Verbesserungen wie Tempo 30 und Radwege gefordert haben, sieht die Stadt vorerst keine Möglichkeit zur Umsetzung – zumindest nicht vor dem vollständigen Umbau, der ab 2028 geplant ist.
Zwar herrscht Einigkeit darüber, dass Radwege dringend nötig sind – und diese sollen auch mit der umfassenden Straßensanierung realisiert werden. Doch eine temporäre Lösung vorab, wie sie etwa eine Petition gefordert hatte, sei laut Stadtverwaltung finanziell und technisch nicht realisierbar.
Kosten für Provisorium sind hoch – und Platz fehlt
Ein provisorischer Radweg würde laut Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) rund 200.000 Euro kosten – allein die Anpassung der 36 Straßenabläufe an das nötige Niveau schlägt mit 175.000 Euro zu Buche. Hinzu kämen weitere 25.000 Euro für Markierung und Einrichtung des Radstreifens. Hinzu kommt: Der Straßenzustand lässt eine solche Maßnahme kaum zu – unter dem Asphalt liegt teils noch altes Pflaster, und die Entwässerungsanlagen sind beschädigt oder überwuchert.
Haushaltsmittel fehlen – Umsetzung frühestens 2026
Derzeit sind für eine solche Zwischenlösung keine Mittel im städtischen Haushalt vorgesehen. Selbst bei einer Aufnahme in den Finanzplan wäre eine Umsetzung frühestens 2026 denkbar – zu spät, so die Stadt, da die grundlegende Sanierung ohnehin kurz darauf beginne. Daher soll der Ausbau mit beidseitigen Radwegen – jeweils 1,85 Meter breit – erst im Zuge der Generalsanierung erfolgen.
Eine weitere Forderung aus der Bürgerschaft, nämlich die Einführung von Tempo 30 auf der gesamten Strecke zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, wird in der aktuellen Stellungnahme der Verwaltung nicht behandelt.