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Dresdner Mohr im Grünen Gewölbe mit neuer Mineralienstufe

dpa / Sebastian Kahnert
dpa / Sebastian Kahnert

Menschengemachtes statt Smaragdkristalle: Der berühmte «Mohr mit Smaragdstufe» im Historischen Grünen Gewölbe des Dresdner Residenzschlosses trägt in den nächsten Wochen kein Tablett mit Edelsteinen. Der Leipziger Künstler Bertram Haude hat sie gegen eine Stufe mit sogenannten anthropogenen Substanzen aus den Mineralogischen Sammlungen des Senckenberg Instituts Dresden und der TU Freiberg getauscht, wie die Staatlichen Kunstsammlungen am Dienstag mitteilten.

Dabei handele es sich um Substanzen, die eng mit dem menschlichen Wirken verbunden sind. Bis zum 22. Juli sollen sie verdeutlichen, wie sich die Folgen menschlichen Tuns in das geologische Grundgerüst der Erde einschreiben, und zum Nachdenken über den Begriff von Natur und zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Kolonialismus anregen.

Der «Mohr mit Smaragdstufe» gehört zu den prominentesten Dresdner Kunstkammerstücken. Die 58 Zentimeter hohe Statue eines indigenen Einwohners Floridas - auf den ersten Blick jedoch ein junger Mann afrikanischer Herkunft - hatte Bildhauer Balthasar Permoser um 1723 aus Birnenholz geschaffen. Sie dient zur Präsentation des mit Smaragdkristallen besetzten Gesteins, das um 1581 als Geschenk von Kaiser Rudolf II. an Sachsens Kurfürst August in die Kunstkammer gelangte.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert

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