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Einbruch ins Grüne Gewölbe: DNA-Analytiker weist Spuren nach

Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Mehrere der Angeklagten im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden haben nach Angaben eines Analytikers DNA-Spuren am Tatort hinterlassen. Bei vier der sechs Beschuldigten war sich Ralf Nixdorf, Chef der DNA-Analytik im Landeskriminalamt Sachsen, am Dienstag bei der Verhandlung am Landgericht Dresden völlig sicher. In einem weiteren Fall ging der 52 Jahre alte Experte mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Betroffene wie die vier anderen an der Außenmauer des Dresdner Schlosses einen genetischen Fingerabdruck zurückgelassen hatte.

Nach Angaben von Nixdorf waren mehr als 1000 DNA-Proben ausgewertet worden. Aber nicht alle ließen sich verwerten. Vor allem die Spuren im Inneren des Grünen Gewölbes waren zum größten Teil unbrauchbar. Grund: Die Täter hatten mit einem Feuerlöscher gesprüht. Nixdorf schilderte, wie der dabei entstehende Druck DNA-Material durch die Gegend bläst und Spuren verwischt. «So was mögen wir gar nicht», sagte er mit Blick auf die Auswertung.

Dagegen wurden die Experten an der Außenmauer fündig. Überprüft wurden auch DNA-Spuren an Zigarettenstummeln und Kaugummi an der dem Schloss gegenüberliegenden «Schinkelwache» - allerdings gab es dort keinen Treffer in der bundesweiten DNA-Datei.

In dem Prozess sind sechs junge Männer wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Deutschen stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Sie sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 aus dem Schatzkammermuseum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten in der Altstadt angezündet zu haben sowie in der Tiefgarage eines Wohnhauses ein Fluchtauto.

Einer der sechs Angeklagten hatte Ende März sein Schweigen gebrochen und seine Beteiligung an Vorbereitungen zu der Tat eingeräumt. Namen von anderen Beteiligten nannte er aber nicht.

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