In der heutigen Zeit haben Kinder immer seltener die Gelegenheit, mit Pferden in Kontakt zu kommen. Selbst in ländlichen Gebieten, wo der Anblick eines Pferdes früher selbstverständlich war, wird er zunehmend seltener. Dabei sind Pferde nicht nur ein prägender Teil unserer Kulturlandschaft, sondern haben auch einen hohen gesellschaftlichen Nutzen. Das teilte Alexandra Gerlach, 1. Vorsitzende des Moritzburger Vereins zur Förderung von Pferdezucht in Sachsen.
Vor allem in der frühkindlichen und kindlichen Bildung dienen Pferde als idealer Lehrmeister. Der Umgang mit diesen Tieren lehrt Kinder spielerisch, Verantwortung zu übernehmen, sich in ein Tier einzufühlen und Disziplin zu wahren. Pferde sind Lebewesen, die sich nicht einfach „in die Ecke stellen lassen“, und so vermitteln sie auch diese wertvollen Fähigkeiten auf natürliche Weise. Darüber hinaus tragen Pferde zur Belebung und Attraktivität des ländlichen Raumes bei und sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, nicht nur in Sachsen. Eine Vielzahl von Aktivitäten und Initiativen versucht, diese Vorteile weiterhin zu fördern und zu nutzen.
Ein Beispiel ist die bundesweite Initiative „Pferde für unsere Kinder e.V.“, die dem ökumenischen Kindergarten in Meißen ein hölzernes „Lehrpferd“ gestiftet hat. Dieses soll eine erste Verbindung zu den Kindergartenkindern schaffen. Der Kindergarten wurde aufgrund seines bodenständigen und naturverbundenen Erziehungs- und Bildungskonzepts sowie der bewussten Förderung des Verantwortungsgefühls und der Selbständigkeit der Kinder ausgewählt.
Geplant ist außerdem ein Besuch im Sächsischen Landgestüt Moritzburg zum Kindertag im August. Bis dahin wird das Lehrpferd im Kindergarten gepflegt und als Lehrmittel für kleine Unterrichtseinheiten rund um das Thema Pferd genutzt.
Die feierliche Übergabe des Lehrpferdes durch den Verein zur Förderung der Pferdezucht und des Pferdesports in Sachsen findet am 20. Mai statt.
