Der sächsische Lehrerverband erhebt in einem offenen Brief Vorwürfe an die Landesregierung und fordert, mehr für die Sicherheit an den Schulen in der Corona-Pandemie zu tun. «Sie öffnen die Schulen für den Präsenzunterricht, ohne zu diesem Zeitpunkt alle Mindestvoraussetzungen für die Sicherheit der Beschäftigten und Schüler geschaffen zu haben», hieß es in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben an das Kultus- und Sozialministerium und das Landesschulamt.
Die Lehrergewerkschaft verlangt unter anderem kurzfristige Impfangebote für alle Beschäftigten aller Schularten. Zudem müsse es auch an den Grundschulen regelmäßige Corona-Tests geben.
Besonders scharf kritisierte der Lehrerverband, dass die Testpflicht für die älteren Schüler durch eine Selbstauskunft direkt wieder ausgehebelt werde. Es genügt in Sachsen auch, wenn die Eltern bestätigen, dass ihre Kinder negativ getestet wurden. «Damit verschaffen Sie hartnäckigen Testverweigerern einen Triumph, öffnen ihnen den Zugang zur Schule und setzen Schüler und Lehrkräfte einem unnötigen Risiko aus!», hieß es in dem Brandbrief.
Kultusminister Christian Piwarz hatte die Selbstauskunft in der vergangenen Woche verteidigt. Man wolle nicht allen Familien mit Misstrauen begegnen. Sollte jedoch Missbrauch festgestellt werden, würde dies verfolgt, hatte der CDU-Politiker gesagt. Der Lehrerverband forderte dagegen eine sofortige Abschaffung der Selbstauskunft.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH